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Illegale Prostitution nicht zu beweisen


Bielefeld (uko). Nur knapp ist die Bielefelderin Denise K. (Name geändert) an einer Verurteilung wegen illegaler Prostitution vorbeigekommen. Das Verfahren gegen die Frau, die im Verfahren gegen Verantwortliche des Vereins Drogenberatung eine Schlüsselrolle spielte, wurde gestern vor dem Amtsgericht eingestellt.
Die früher drogensüchtige Frau hatte im Oktober 2000 schwerste Vorwürfe gegen Mitarbeiter der Drogenberatung erhoben. So habe sie mehrfach in der ehemaligen Drogenanlaufstelle an der Wilhelm-Bertelsmann-Straße erlebt, wie albanische Dealer - unbehelligt von Mitarbeitern - Rauschgift an Abhängige verkauft hätten. Die Sozialarbeiter hätten zudem gewusst, dass es sich um Drogenhändler handle. Zu einer Zeugenaussage der Denise K. war es dann nicht mehr gekommen.
Die Vorwürfe, sie gehe nach wie vor auf dem Drogenstrich an der Nahariyastraße der Prostitution nach, wies Denise K. (26) gestern barsch zurück. Notiert waren drei Fälle. Katrin D. bezeichnete die Beamten in dem Zusammenhang als »Pappnasen, die mich auf dem Kieker haben«.
Sie lebe seit vielen Jahren in Bielefeld und sei nun mal in der Szene zu Hause. Der Prostitution gehe sie jedoch - nach »zwei Rückfällen - seit zwei Jahren nicht mehr nach. Vielmehr kümmere sie sich fast wie eine Streetworkerin um die jungen Frauen, die an der Nahariyastraße Geld für ihren Drogenkonsum verdienen. Im übrigen erwarte sie derzeit ihr zweites Kind und werde sich schon deshalb demnächst ganz aus der Szene lösen.

Artikel vom 26.10.2006