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BVB redet über
von Heesen

Arminias Trainer dementiert Kontakt

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Arminia Bielefelds Trainer Thomas von Heesen soll das Interesse von Borussia Dortmund geweckt haben. »Ich habe davon nur aus den Medien erfahren«, versicherte Hans-Hermann Schwick. Der DSC-Präsident gibt sich gelassen. Denn »bisher hat sich weder Borussia noch Thomas von Heesen zu diesem Thema mit mir in Verbindung gesetzt«.
Auf Borussias Wunschliste? DSC-Trainer Thomas von Heesen.

Doch Fakt ist: BVB-Trainer Bert van Marwijks Stuhl in Dortmund wackelt erst recht nach der Pokal-Pleite Dienstag gegen Hannover bedenklich. Und über eine Verlängerung des 2007 auslaufenden von Heesen-Vertrages in Bielefeld ist noch nicht verhandelt worden (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Darum weiß auch Hans-Hermann Schwick, dass die Gerüchte gewisse Beachtung verdienen und holte ziemlich weit aus: »Es gibt eine neue Trainergeneration, zu der ich Mirko Slomka, Dieter Hecking und auch Thomas von Heesen zähle. Ich habe den Eindruck, dass der Trend dahin geht, dass auch größere Vereine mit einem Trainer dieser Generation gern zusammenarbeiten. Siehe Berlin mit Falko Götz oder Hamburg mit Thomas Doll.« Und bald dann Dortmund mit Thomas von Heesen? Schwick ist jedenfalls der Überzeugung, dass »Arminia sicher nicht die Endstation in der Karriere des Thomas von Heesen ist«.
Dabei hatte der Trainer erst Ende September - nach dem 3:1-Sieg über Energie Cottbus, um genau zu sein - exklusiv in dieser Zeitung eine Liebeserklärung an Arminia abgegeben. Von Heesen: »Mich interessiert nicht, ob ich ein, zwei, dreißig Jahre oder nur einen Tag hier Vertrag habe. Ich liebe meinen Job hier in Bielefeld, ich liebe es, hier zu arbeiten.« Und angesprochen auf die Gerüchte aus Dortmund versicherte Bielefelds Trainer jetzt: »Es gibt absolut keinen Kontakt zur Borussia.«
Bis Sommer nächsten Jahres ist von Heesen vertraglich an den DSC gebunden, der Kontrakt zwischen Bert van Marwijk und Borussia Dortmund läuft sogar noch bis Juni 2008. Eine Trainerentlassung käme den BVB also teuer zu stehen. Und ganz umsonst wäre Thomas von Heesen auch nicht zu haben, sollten die Borussen hartnäckigen Gerüchten zufolge Bielefelds Erfolgscoach bereits im Winter oder sogar noch früher ins Revier locken. Denn auf wiederholte Nachfrage versicherte Hans-Hermann Schwick: »In Thomas von Heesens Vertrag ist keine Ausstiegsklausel verankert.«
Allerdings - auch das äußerte Schwick - seien bestehende Verträge nicht mehr das, was sie mal waren. »Auch Dieter Hecking hatte in Aachen Vertrag, jetzt trainiert er Hannover 96«, nannte der DSC-Chef das jüngste prominente Anti-Beispiel.
Doch auch DSC-Finanzgeschäftsführer Roland Kentsch gab an, von Borussia-Seite noch nicht kontaktiert worden zu sein. Es bestehe kein Grund, nervös zu werden. Kentsch pflegt einen sehr guten Draht zu BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und müsste wissen, wenn an der Sache wirklich etwas dran wäre. Die geplante Arminia-Vorgehensweise im Falle von Heesen bestätigte Kentsch: »Es bleibt bei unserer Marschrichtung. Erst muss er die Prüfung zum Fußball-Lehrer ablegen, dann können die Gespräche über eine Vertragsverlängerung aufgenommen werden.«
BVB-Präsident Reinhard Rauball war bemüht, der Debatte etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen und sagte: »Die Trainerdiskussion findet mehr außerhalb als innerhalb des Vereins statt.«

Artikel vom 26.10.2006