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Weniger Studienanfänger

Von Laura-Lena Förster
2026 Neue an der Universität, 1116 an der Fachhochschule: So viele junge Menschen haben sich entschieden, zum Wintersemester 2006/2007 ein Studium in Bielefeld aufzunehmen. An der Uni sind das gut 500 weniger als im Vorjahr, an der FH hat sich die Zahl nur unwesentlich um 32 Studenten verringert. »Der Rückgang hat vielfältige Gründe«, sagt Prof. Dr. Dieter Timmermann, Rektor der Universität Bielefeld. Die Gesamtzahl der Studenten liegt hier nunmehr bei 17 818. Die FH zählt aktuell 6331.

Sind Studienbeiträge für den Rückgang verantwortlich? Laut Rektor Timmermann ist dies zurzeit nicht absehbar. »Ein Zusammenhang ist möglich. Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass die Zahlen kurzfristig zurückgehen können, aber dann auch sehr schnell wieder anziehen«, sagt er. Zudem hätten die meisten Hochschulen in Nordrhein-Westfalen zum Wintersemester 2006/2007 Studienbeiträge eingeführt, und auch im benachbarten Bundesland Niedersachsen zahlten Studenten seit diesem Semester 500 Euro.
Auch weist er auf die jüngsten Vorfälle hin: »Wir können nicht ausschließen, dass auch die Straftaten, die während der Sommermonate an unserer Universität begangen wurden, Studieninteressierte von einem Studium in Bielefeld abgehalten haben.«
Ein Rückgang der Einschreibezahlen war zum Teil aber auch von der Hochschulleitung vorgesehen und eingeplant: »Wir haben in einigen Fächern, beispielsweise in Erziehungswissenschaften und Soziologie, die Betreuungsrelationen deutlich verbessert. Das heißt: insgesamt weniger Studienplätze vergeben«, sagt Rektor Timmerman. In weiteren Fächern wurde ein Numerus clausus eingeführt. Damit standen im Wintersemester insgesamt knapp 300 Studienplätze weniger zur Verfügung.
Ein Effekt des nahezu flächendeckenden Numerus clausus an der Universität Bielefeld: Für ein Bachelor-Studium benötigen Studenten Zusagen für zwei Fächer. Nicht jeder Bewerber erfüllt aber die Bedingungen für beide und entscheidet sich dann für einen anderen Standort.
An der Fachhochschule ist die Auslastung insgesamt von 105 auf 100 Prozent zurückgegangen. In einigen Fächern liegt sie dennoch weit darüber: Gestaltung auf Diplom (130 Prozent), Projektmanagement Bau (113 Prozent) und Pflege und Gesundheit (134 Prozent). Weniger attraktiv waren Architektur (78 Prozent), Bauingenieurwesen (79 Prozent) und Informationstechnik (90 Prozent Auslastung). Und auch die Masterstudiengänge in Gestaltung (40 Prozent) und »Maschinenbau - Computer Aided Mechanical Engineering« (33 Prozent) müssen sich noch etablieren.

Artikel vom 07.11.2006