Im Pokal scheitert der FC Schalke 04 an der Kölner Leidenschaft
Köln (dpa). Nach den Pleiten im UEFA-Cup und im DFB-Pokal droht dem FC Schalke 04 ein stürmischer Herbst. Kölner Torjubel: Thomas Broich feiert sein 3:2. Die 2:4-Niederlage in der 2. Pokalrunde beim 1. FC Köln offenbarte, dass die Mannschaft ihren Ansprüchen nicht gerecht wird. »Das ist absolut enttäuschend, weil wir zwei Wettbewerbe leichtfertig verschenkt haben«, sagte Manager Andreas Müller nach dem Pokalfight über 120 Minuten, zu dem der Bundesligazweite aber viel weniger beizutragen hatte als der leidenschaftlich auftrumpfende Zweitligist. Schalke brachte sich auch durch individuelle Fehler und eine Disziplinlosigkeit von Zlatan Bajramovic (Rote Karte) um alle Chancen und hat in Kevin Kuranyi einen völlig frustrierten Torjäger a.D. in seinen Reihen. Der zur Pause ausgewechselte Nationalspieler kehrte gar nicht mehr zum Team zurück und soll sich in den Bus zurückgezogen haben. »Er hat bei der Mannschaft zu sein«, wetterte Müller. Kuranyi erhielt eine Geldstrafe. Bei der Ursachenforschung für die blamable Vorstellung im ersten Abschnitt, als Dario Rodriguez (34./Eigentor) und Milivoje Novakovic (36.) für das Kölner 2:0 sorgten, geriet der Schalke-Manager in Erklärungsnotstand. Müller: »Da muss man die Spieler fragen.« Immerhin raffte sich der Erstligist auf und kam durch Peter Lövenkrands (55.) und Rodriguez (75.) zum Ausgleich. Doch hatten die Schalker am Ende nichts mehr zuzusetzen und mussten die Treffer von Thomas Broich (98.) und Adil Chihi (111.) hinnehmen. Trainer Mirko Slomka sieht es noch gelassen. »Die Stimmung wird sich nicht groß ändern. Es gibt hier immer Stress und Kritik. Wir müssen jetzt sehen, dass wir in die Champions League kommen«, sagte Slomka. Müller betonte, dass der Trainer »absolutes Vertrauen« genieße. Köln genoss den Abend nach drei sieglosen Spielen in der 2. Liga. »Ich bin froh, dass sich das Team so präsentieren konnte. Ich habe das Vertrauen nie verloren«, sagte Trainer Hanspeter Latour.
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