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Politik muss ganz
neu anfangen

Vision einer grundlegend anderen Gesellschaft

Angela Merkel muss durchgreifen.
Zu »Unterschicht« und »Kinder verwahrlosen in armen Familien«:
Man stelle sich folgendes vor: Die Regierungen angefangen mit Adenauer bis Schröder hätten Spartöpfe für verschiedenste Aufgaben eingerichtet. So zum Beispiel für Familien-, Bildungs- und Gesundheitspolitik. Kindergeld gäbe es keines, dafür wäre für jedes Kind alles frei bis nach der Ausbildung. Ganztagskindergärten und -schulen hätten hohes Niveau und ständen im Wettstreit miteinander. Schuluniformen statt Klamottenwettstreit. Schüler würden ihre Lehrer einmal im Jahr beurteilen. Ein soziales Jahr wäre Pflicht für alle. Ernährungs- und Konsumwissenschaften würden schon vom Kindergarten an vermittelt. Ein Ehrenamt wäre eine Selbstverständlichkeit.
Was könnte dann sein? Vielleicht kaum Armut, mehr Kinder, glücklichere Familien und weniger gestresste Eltern. Eine Gesundheitspolitik, die es geschafft hat, dicke schwarze Zahlen zu schreiben. Weil es nur noch zehn Krankenkassen gäbe. Der Blähkopf, die Kassenärztlichen Vereinigungen, wären abgeschafft. Eine Rentenpolitik, die dank vieler Kinder Menschen, die 35 und länger Jahre Beiträge gezahlt haben, in Rente gehen lässt, ohne Abzüge. Mütter bekämen ihren häuslichen Einsatz voll angerechnet.
Somit hätten alle Kinder gleiche Chancen. Randalierende, frustrierte und depressive Jugendliche wären eine Seltenheit, weil sie durch das »soziale Jahr« eine große Chance erhielten, das Leben, wie es ist, kennenzulernen und daran zu reifen. Der Dienst am Nächsten würde geweckt. Die Tatsachen von heute sehen aber anders aus! Die Politik müsste ganz neu starten mit wirklichen Reformen. Es wäre dann vieles sehr einfach. Man könnte wirklich fast alle Subventionen streichen.
Alle ohne Ausnahme zahlten in eine der wenigen Krankenkassen ein, wobei jeder, dem das nicht genügt, sich weiter privat zusätzlich versichern könnte.
MAJA PFEIFER
33378 Rheda-Wiedenbrück

Artikel vom 27.10.2006