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Hose statt Spiel
Kleidung hielt der Sohn niemals für ein sinnvolles Geschenk. Nein, Freude bereitete zum Geburtstag oder zu Weihnachten in jüngeren Jahren ein Parkhaus mit kleinen Autos, später dann die Carrera-Rennbahn und wieder später das Computerspiel mit virtuellem Autorennen in den Straßen einer ebenso virtuellen Stadt. Hemd oder Pulli? Bloß nicht. Akzeptabel als Geschenk war lediglich ein Fußballtrikot mit dem Schriftzug eines berühmten Kickers.
Die Zeiten sind nun vorbei, der Sohn ist 16. Und plötzlich äußert er als Weihnachtswunsch Pulli und Jeans. Nicht etwa, weil er modebewusst geworden sei und etwas besonders Chices haben möchte. Nein, der Grund ist viel pragmatischer: Seit seinem 16. Geburtstag bekommt er sein Kindergeld auf ein eigenes Konto - zur freien Verfügung - aber mit der Maßgabe, bestimmte Dinge davon selbst zu bestreiten. Dazu gehört ab und an ein T-Shirt oder eine Hose - vor allem, wenn die ältere ruiniert wurde, weil jemand zu faul war, sie beim Fahrradfahren hochzukrempeln.
Aber Geld - noch dazu eigenes Geld - für Kleidung auszugeben? Welche Verschwendung. Dann doch lieber Pulli und Bux bereits jetzt zu Weihnachten gewünscht: »Das ist dann wie Bargeld. Denn was ich dabei gespart habe, kann ich für Sinnvolleres ausgeben«, verkündete Sohnemann. So Sinnvolles wie Computerspiele.
Die Mutter sieht darin immerhin auch einen Vorteil: Nun obliegt die Auswahl der Kleidungsstücke ihr. Und der 16-Jährige muss anziehen, was ihr gefällt!Sabine Schulze
Einer geht durch
die Stadt...
. . . und gerät gestern drei Mal in einen Stau, wo am Vortag noch keine Baustelle war. Bielefeld überrascht eben jeden Tag neu, findetEINER

Artikel vom 26.10.2006