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Eine neue Dimension
der Strahlentherapie

Franziskus-Hospital setzt jetzt das IMRT-Verfahren ein


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Vier Buchstaben stehen für eine neue Dimension in Präzision und Wirksamkeit der Strahlentherapie im Bielefelder Franziskus-Hospital: IMRT. Dabei steckt hinter dem Begriff der Intensitätsmodulierten Radiotherapie gewissermaßen der Idealfall in der Behandlung eines Tumors im menschlichen Körper.
Seit September, so Chefarzt Privatdozent Dr. Oliver Micke, ist die allein für 200 000 Euro angeschaffte Hardware- und Softwareergänzung des vorhandenen modernsten Behandlungsgerätes in Betrieb. Damit ist es möglich, das Strahlungsbild der verordneten »Schüsse« entlang kompliziertester organischer Umgebungen im Körper genauestens zu platzieren und zu dosieren. Insbesondere bei der Behandlung von Tumoren im Kopfbereich, der Brust, der Prostata oder der Lunge kommt IMRT zum Einsatz. Enorm gestiegen ist die Bedeutung der Strahlentherapie als mindestens ebenbürtige Behandlungsform neben Operation und Medikamenten in der Onkologie. Für den Patienten gehen erhöhte Heilungschancen mit Reduzierung unerwünschter Nebenwirkungen einher.
Für das Team mit Dr. Micke, dem Medizinphysiker Hermann-Josef Gassen und Facharzt Karl-Heinz Weiler steht der praktische Einsatz der innovativen Strahlentherapie für das höchstsensible Zusammenspiel von computergestützter Fallsimulation am Rechner, menschlicher Erfahrung des Mediziners und des Physikers. Gassen: »In weniger als 30 Minuten ist IMRT heute in der Lage zu einem höchst-komplizierten Strahlenbild.« Das Zauberwort heißt Dreidimensional. Allein die physikalisch-mathematische Überprüfung des Zusammenspiels von bis zu 50 verschiedenen Strahlungsfacetten vermag der Mensch allein gar nicht zu leisten.

Artikel vom 26.10.2006