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Eine ungewöhliche Männerfreundschaft

Komödie »Ein Freund von mir«


»Hallo Schatz«, flötet Schauspieler Jürgen Vogel in einer schicken Berliner Hotellobby. »Hallo Liebling«, antwortet Kollege Daniel Brühl schlagfertig. Die beiden Filmstars haben beim Dreh zum Film »Ein Freund von mir« sichtlich Spaß. Für Sebastian Schippers Komödie über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, die heute in die Kions kommt, standen Vogel und Brühl das erste Mal gemeinsam vor der Kamera. Sie frotzeln noch immer, wenn sie sich sehen. Im Film spielt Jürgen Vogel (38) den extrovertierten Lebenskünstler Hans, der schnelle Autos liebt und pausenlos Blödsinn erfindet. Daniel Brühl (28) mimt den in sich gekehrten Mathematiker Hans, den nichts wirklich begeistern kann. Können so verschiedene Menschen Freunde werden?
Für Jürgen Vogel ist sein Part eine Paraderolle. Mit coolen Sprüchen und verrückten Ideen hangelt er sich von einem Billig-Job zum nächsten. Was kostet die Welt? Durch sein Autodach tropft das Regenwasser, doch dafür fährt die Klapperkiste rückwärts genauso schnell wie vorwärts. Hans ist ein Mensch, der in den unmöglichsten Situationen plötzlich fragen kann: »Glaubst du an Gott?« oder »Bist du glücklich?«
Auch Daniel Brühl ist die klassische Besetzung. Karl wirkt wie ein Mensch, der weder Freude noch Schmerz zu fühlen scheint. Er sitzt in einem sterilen Versicherungsbüro, hoch begabt, aber unbewegt. Zu Hause, in seiner Designerwohnung, sind die Umzugskisten noch immer nicht ausgepackt. Karl wirkt, als sei er in seinem Leben nur zu Besuch. Selbst als ihn sein Chef mit der Aufgabe provoziert, für eine Versicherungs-Expertise bei einer Mietwagenfirma anzuheuern, macht er sich an die Arbeit.

Artikel vom 26.10.2006