Operatives Ergebnis der Gütersloher im dritten Quartal verschlechtert
Christoph Mohn erwartet 2006 fünf bis sieben Millionen Euro Gewinn.
Von Bernhard Hertlein Gütersloh (WB). Die Lycos Europe NV steht vor der Übernahme des Karlsruher Spezialsoftware-Anbieters Mentasys. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Christoph Mohn ist der Kaufvertrag bereits unterschrieben und bedarf nur noch der Zustimmung der Aufsichtsgremien sowie des Kartellamts. Die Nordbadener entwickelten bisher unter anderem eine Software zur Aufarbeitung von Daten bei Internet-Einkäufen und zur Käuferberatung. Beide sollen die Lycos gehörende Internet-Einkaufsplattform Pangora ergänzen. Außerdem erhofft sich Mohn durch Mentasys zusätzliche Entwicklungskapazitäten. 2007 würden die 60 Mitarbeiter des Karlsruher Unternehmens einen Umsatz von 10 Millionen Euro und erstmals ein profitables Ergebnis erwirtschaften. Lycos selbst erwartet nach dem Verkauf des schwedischen Internetportals Spray noch einen Umsatz von 80 Millionen Euro. Spray spülte 14,8 Millionen Euro in die Lycos-Kasse. Ein weiterer knapp zweistelliger Millionenbetrag soll mit dem bevorstehenden Verkauf des Internetzugangsgeschäfts von Spray folgen. Mentasys wird die Gütersloher zunächst 16 Millionen Euro kosten; der Betrag kann sich in den kommenden drei Jahren je nach Geschäftsverlauf noch auf bis zu 30 Millionen Euro erhöhen. Im dritten Quartal hat Lycos Europe nach Auskunft Mohns im operativen Geschäft mit 4,9 Millionen Euro einen höheren Verlust erwirtschaftet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (1,5 Millionen Euro). Der Online-Anzeigenmarkt, der während der Fußball-WM stark zurückging, habe sich aber in der Zwischenzeit erholt. Durch den Spray-Verkauf blieb noch ein Nettogewinn von 9,1 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet Mohn einen positiven Ertrag von fünf bis sieben Millionen Euro. Lycos Europe beschäftigt insgesamt 660 Mitarbeiter, davon 250 in Gütersloh.
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