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Gutes Personal ist das A & O

Junger GmbH in Gütersloh programmiert Steuerungsanlagen

Von Bernhard Hertlein
Gütersloh (WB). Wenn ein kleiner Maschinenbau-Zulieferer mit einem Personalentwickler zusammenarbeitet, dann hat das gute Gründe. »Unsere Programmierer müssen nicht nur fachlich sehr qualifiziert sein, sondern auch den enormen Zeitdruck beim Kunden aushalten«, sagt Carsten Junger.
Carsten Junger machte sich 1986 selbstständig.

Der geschäftsführende Gesellschafter der 1986 gegründeten Junger GmbH programmiert mit seinem elfköpfigen Team in Gütersloh Steuerungssysteme für Maschinen und Automatisierungsanlagen. Die Aufträge kommen teils von Maschinenbauern, die diesen Teil der Entwicklung aus Kapazitätsgründen oder wegen fehlenden Know-hows ausgegliedert haben.
Immer häufiger wenden sich aber auch Endkunden wie der Verler Küchenhersteller Nobilia oder die Paderborner Benteler AG mit der Bitte um Engineer-Leistungen direkt an Junger.
Nach der Gründung vor jetzt genau 20 Jahren engagierte sich Junger zunächst in der Elektromontage und in der Schaltanlagenfertigung für Anlagenbauer. Seit 1993 konzentrieren sich die Gütersloher auf Engineering und Projektmanagement.
Die Konjunktur boomt und Stillstandzeiten bei den teuren Maschinen gehen ins Geld. Um einen Teil des Zeitdrucks aufzufangen, kooperiert Carsten Junger mit zwei ähnlich arbeitenden mittelständischen Maschinenbau-Zulieferern in Osnabrück und im thüringischen Neustadt. Im Juni setzten alle drei gemeinsam erstmals ein Assessment-Center ein, in dem Neuanfänger auf Herz und Nieren getestet werden. Derzeit sucht Junger schon wieder zwei Programmierer - gern auch älter als 50: »Sie haben nicht nur mehr Erfahrung, sondern sind auch super motiviert, treu und loyal.«
Immer öfter werden Jungers Ingenieure und Techniker kurzfristig von Industriebetrieben angefragt. Außer um normale Dienstleistungen geht es auch um Modernisierung oder Nachrüstung bestehender Anlagen. Das Schlagwort heißt »Retrofit«. Anlass kann beispielsweise ein Systemwechsel bei den Steuerungssystemen sein - wie jüngst bei Siemens die Umstellung von S5 auf S7 - oder der Einbau einer neuen SAP-Software.
Was die firmeninternen Prozesse betrifft, so hat sich Junger auch hier externer Hilfe versichert. Damit gelang es, die Nacharbeitsquote auf unter zwei Prozent zu senken. Inzwischen haben die Gütersloher schon mehr als 500 Steuerungsanlagen konzipiert, programmiert und verkauft. Die Kunden vornehmlich in Deutschland, Schweiz, Niederlande und Österreich liefern weltweit aus. So haben Junger-Mitarbeiter ihre Anlagen unter anderem auch schon in Taiwan oder Schweden montiert.
Die bevorstehende regionale Zulieferermesse »Forum Maschinenbau«, die im vergangenen Jahr erstmals in Bad Salzuflen stattfand, sich für Junger auf Anhieb bezahlt gemacht. »Natürlich sind wir auch in diesem Jahr am 9. und 10. November wieder dabei«, sagt Carsten Junger, der im Führungsteam mit dem Techniker Eckhard Budde für den Vertrieb verantwortlich zeichnet. Eine norddeutsche Regionalmesse habe für mittelständische Unternehmen den großen Vorteil, dass der Aufwand und die Kosten überschaubar seien. »Ich hoffe, dass das Forum Maschinenbau zu einer festen Einrichtung im Messekalender werden wird«, sagte Junger.
www.junger-gmbh.de

Artikel vom 25.10.2006