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»Tausche Traumjob gegen Traumjob«

Dr. Peter Ulrich verlässt Mercedes in Bielefeld

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Nur ganz wenige Städte in Deutschland sind so gut zu nutzen und zu leben wie Bielefeld.« Aus einer Portion Abschiedsschmerz macht Dr. Peter Ulrich (50) kein Geheimnis.

Aber die neue Aufgabe für den bisherigen Chefs der DaimlerChrysler Niederlassung ist überwältigend: »Tausche Traumjob gegen Traumjob.« Ulrich übernimmt die Regie der United Auto Group (UAG) auf deutschem Boden. Sie gehört zum Imperium von Motorsport-Urgestein Roger Penske. Das börsennotierte US-Unternehmen bringt es auf zwei Milliarden Dollar Marktwert, 170 Standorte in Amerika, 150 in Europa, aber erst 15 in Deutschland. Ulrich: »Da steckt jede Menge Potenzial.« Die UAG-Betriebe treten unter gemeinsamem Dach als eigenständige Autohändler der Premiummarken von BMW, Porsche und Audi bis Lexus und Toytota auf. Mercedes ist bislang noch nicht integriert. Der Mann vom Stern beginnt seinen Job bei Penske am 15. November. Die Kisten am Stadtholz sind bereits gepackt. Designierter Nachfolger ist Peter Süssmilch aus Landau.
Ulrichs neues Büro wird irgendwo zwischen Ulm, Augsburg und Memmingen liegen, der Arbeitsbereich ist bundesweit. Und in Bielefeld wollen Ulrich und Ehefrau Elfi Schmidt mindestens bis 2007 wohnen bleiben. Die Abrechnung des Bayern mit Bielefeld fällt mehr als positiv aus. »Ich hatte so viel Ehrlichkeit und Offenheit wirklich nicht erwartet«, resümiert der erfolgreiche Manager, seit 1987 MercedesMann und bei DASA ebenso erfahren wie im US-Geschäft. Die Chance, sich in einem völlig neuen Geschäftsfeld als Erster zu versuchen, lässt Ulrich nach sechseinhalb Jahren die »aufregende Arbeit an der Basis, direkt am Kunden« in der Niederlassung Bielefeld beenden. Die mittelstandsgeprägte Region hat bei ihm viel Eindruck hinterlassen, viele neue Freunde gebracht. Ulrich ist Rotarier, IHC-Präsidiumsmitglied, Initiator des OWL Golf-Cups oder enger Kooperationen mit Hochschulen und Institutionen.
Wesentliche strukturelle Änderungen in der Mercedes-Niederlassung (500 Mitarbeiter) hat er umgesetzt, viele wichtige Erfahrungen gewonnen. Um so überzeugender sein Tip für die »einzigartige Region OWL«: Gemeinsam auftreten, sich als leistungsstarkes Netzwerk in jeder Beziehung noch konsequenter zu verkaufen.

Artikel vom 25.10.2006