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Nur Impfung schützt
vor Kinderlähmung

Samstag Veranstaltung zum Weltpoliotag


Bielefeld (WB). Der Amerikaner Professor Salk, hatte einen wirksamen Impfstoff gegen die Kinderlähmung entwickelt. Zum Weltpoliotag soll die von der Ärztekammer Westfalen-Lippe unterstützte Veranstaltung auf die Gefahren und Folgen der Kinderlähmung aufmerksam machen und sich umfassend der Therapie- und den Behandlungsformen des weit weniger bekannten Krankheitsbildes, dem Post-Polio-Syndrom (PPS), der sogenannten postpoliomyelitischen progressiven spinalen Muskelatrophie widmen. Eingeladen seien die interessierte Öffentlichkeit, Poliobetroffene, Physiotherapeuten und Mediziner, teilte die Initiatorin der Veranstaltung, Karola Regis aus Bielefeld mit. Regis ist Vorsitzende der Polio Selbsthilfe e. V.
Etwa 60 Prozent der Menschen, die in ihrer Kindheit an Poliomyelitis erkrankten, müssten nach einem stabilen Intervall von oft mehreren Jahrzehnten plötzlich mit neuen Symptomen rechnen. Es handele sich hierbei nicht um ein spezifisches Krankheitsbild. Das PPS könne von leichter Muskelschwäche bis zu starken Nervenschmerzen, progressivem Muskelschwund und Bewegungsstörungen reichen, oft in Bereichen mit zurückgebliebenen Lähmungen, teilte Rengis mit. Zudem würden Betroffene oft unter Müdigkeit und Erschöpfung leiden.
Schätzungen rechneten in Deutschland gegenwärtig mit einer PPS-Häufigkeit von bis zu 1 105 000 Fällen. Angesichts dieser Größenordnung scheine es unfassbar, dass die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zurückgehe, sagte Rengis. Die Impfung sei der einzige Schutz vor der Virusinfektion Poliomyelitis und den Spätfolgen der Kinderlähmung.
www.polio-selbsthilfe.net

Artikel vom 26.10.2006