25.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nasser provoziert die ganze Welt

Dokumentation bei Arte erinnert an »Die Suez-Krise« vor 50 Jahren


Arte, 20.40 Uhr: Unter dem schlichten Titel »Die Suez-Krise« erinnert Arte an ein politisches Beben, das vor 50 Jahren die Machtverhältnisse im Nahen Osten veränderte. Die britisch-kanadische Dokumentation von Dominic Gallagher und William Cobban wird erstmals im deutschen Fernsehen gezeigt. Ausgelöst wurde die weltpolitische Krise durch einen riskanten Schritt des jungen ägyptischen Machthabers Gamal Abdel Nasser im Sommer 1956. Der damals gerade 38 Jahre alte Oberst und Staatspräsident verstaatlichte den Suezkanal, der damals im Besitz eines britisch-französischen Konsortiums war. Als seine Truppen den Kanal besetzten, sah sich die westliche Welt - vor allem die USA, Großbritannien und Frankreich - aufs äußerste provoziert. Es war die Zeit des Kalten Krieges, in der die Sowjetunion ihren weltpolitischen Einfluss auch im Nahen Osten ausdehnen wollte. Die Suez-Krise bedeutete das Ende der politischen Karriere des britischen Premierministers Anthony Eden, der im Januar 1957 zurücktrat.
Der in Ägypten, Israel, den USA, England und Frankreich gedrehte Film enthält wertvolles Archivmaterial, darunter selten gezeigte ägyptische Nachrichtenbilder. Als außergewöhnlich wertet Arte insbesondere die Darstellung des Höhepunktes der Suez-Krise aus der Sicht der Angehörigen und Freunde Nassers.

Artikel vom 25.10.2006