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Osnabrück im Rausch:
Menga heißt der Held

Regionalligist schaltet Favorit Mönchengladbach aus

Osnabrück (dpa). Borussia Mönchengladbach hat den Auswärtsfluch auch im DFB-Pokal nicht besiegt. Das in der Bundesliga auf fremden Plätzen sieglose Team von Trainer Jupp Heynckes verlor in der zweiten Runde sensationell mit 1:2 (1:1) beim Regionalligaclub VfL Osnabrück und setzte mit einer schwachen Leistung die Pleitenserie fort.

Ein Tor von Wesley Sonck (20.) war für die Profis am Mittwoch zu wenig. Die Osnabrücker zogen vor 18 500 begeisterten Zuschauern durch zwei Treffer ihres umjubelten Torjägers Addy Menga (17./58.) erstmals seit 14 Jahren wieder in das Achtelfinale ein.
Die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber aus der 3. Liga bestätigten ihren Ruf als Pokalmannschaft und wiederholten ihren 4:1-Sensationssieg gegen die Gladbacher aus dem Jahr 1992. VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz, der damals überragender Akteur auf dem Rasen war, hatte sein Team auf Angriff eingestellt. »Wir mischen keinen Beton«, versprach Wollitz vor dem Anpfiff. An diese Marschroute hielt sich seine Mannschaft und gewann letztlich nicht unverdient gegen den nur optisch überlegenen Erstligisten.
Borussen-Trainer Jupp Heynckes hatte seine Mannschaft nach der 1:2-Niederlage in Berlin gleich auf sechs Positionen umgestellt. Auch Nationalspieler Oliver Neuville musste auf der Bank Platz nehmen. Die Maßnahme zahlte sich aber nicht aus. In der unterhaltsamen Partie waren die heimstarken Niedersachsen von Beginn an ein ebenbürtiger Gegner. Der 23-jährige Menga nutzte gleich die erste Chance zum viel umjubelten Führungstor.
Der Treffer war für den Favoriten aus Mönchengladbach ein Weckruf. Die Gladbacher reagierten nicht geschockt, sondern schafften fast im Gegenzug durch Sonck den Ausgleich. Nach einem Eckball von Thomas Helveg war der belgische Stürmer mit dem Kopf zur Stelle und überwand den Osnabrücker Torwart Frederic Gösling. Danach standen aber beide Abwehrreihen sicher und ließen kaum noch Chancen zu.
Im zweiten Abschnitt erhöhten die Gastgeber den Druck auf das Tor von Gladbachs Keeper Christofer Heimeroth. Der überragende Menga krönte seine starke Leistung mit einem Traumtor und brachte sein Team mit einem Volleyschuss erneut in Führung. Die Schlussoffensive der Gäste verpuffte wirkungslos und Trainer Jupp Heynckes war restlos bedient: »Ich hatte meine Elf vor dieser hohen Hürde gewarnt.«

Artikel vom 26.10.2006