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FH-Prof sorgt für sichere Dächer

Die Fußball-Stadien in München und Frankfurt/Main, in Hannover und Hamburg, das Berliner Olympia-Stadion - diese und andere Sportstätten haben eines gemeinsam: Die Statik der Dächer wurde mit einer von Dr.-Ing. Joachim Bahndorf entwickelten Software berechnet. Er ist Professor für Verkehrsbau und Vermessungswesen am Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der Fachhochschule Bielefeld.

Hallendächer zur Swiss-Expo 2002 mit einem Durchmesser zwischen 80 und 120 Meter, die 30 000 Zelte für die muslimischen Pilger in Medina, die Zeltdächer bei dem Deutschlandbesuch des Papstes, das Vordach des Kanzleramtes in Berlin und Sportstätten für die Olympischen Spiele 2008 in Peking sind nur einige weitere Beispiele für die Anwendungen der weltweit eingesetzten Software.
Neu hinzu gekommen ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsvorhaben von Professor Bahndorf in Kooperation mit der Fachhochschule München und Partnern aus der Wirtschaft. Es hat den Arbeitstitel »Netzfolien - Die Entwicklung transparenter Gebäudehüllen aus einer Kombination von transparenten Folien und dünnen Drahtseilen bzw. Glasfasern oder hochfesten Kunststoffgarnen«.
Das Bauen mit Seilen und Membranen wächst ständig, der Anwendungsbereich hat sich seit 1990 verdreifacht. Und Prognosen sagen auch für die Zukunft eine weitere Steigerung vorher. In den vergangenen beiden Jahren gab es bereits eine Nachfrage nach verstärkten Folien für größere Spannweiten und höhere Tragfähigkeit -ĂŠetwa im Blick auf die Eindeckung von Sportstätten für die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Die überdachten Flächen haben Größen von mehreren 10 000 Quadratmeter und könnten den Wirtschaftspartnern bei einem Einheitspreis von 300 Euro pro Quadratmeter einschließlich Konfektionierung und Ingenieurleistung Aufträge in Millionenhöhe sichern. Professor Bahndorf: »Gelingt es mittelfristig, für die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika 2010 eines der neuzubauenden Stadiendächer, die eine überdachte Fläche von 30 000 bis 50 000 Quadratmetern haben, mit Netzfolien einzudecken, würde dies den Standort Deutschland auf dem Gebiet des textilen Bauens einen enormen technologischen Vorsprung sichern.«

Artikel vom 07.11.2006