Berlin (dpa). Die Wirtschaft befürchtet den Verlust hoch qualifizierter Arbeitskräfte durch die zunehmende Auswanderung. 2005 hatten 145 000 Deutsche ihrer Heimat den Rücken gekehrt, die höchste registrierte Abwanderung von Deutschen seit 1950. Der Präsident des Deutschen Indus-trie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun, sagte, eine zentrale Ursache dieses Phänomens ist, dass andere Länder oft bessere Standortbedingungen haben. Hohe Steuern und Sozialabgaben sowie Defizite in der Bildungs- und Betreuungs-In-frastruktur stellten erhebliche Standortnachteile dar. Der SPD-Bildungspolitiker Jörg Tauss reagierte mit Unverständnis: »Eine Wirtschaft, die qualifizierten Menschen keine Jobs anbieten kann, sie monatelang mit unbezahlten Praktika beschäftigt, keinerlei Konzept hat, bereits ausgewanderten Fachkräften freiwerdende Jobs in Deutschland anzubieten, hat keinerlei Berechtigung, sich über die Folgen der eigenen Politik zu beklagen.«
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