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Der Biber die neue
Tierpark-Attraktion

400000 Besucher jährlich - 1929 fing alles an

Der Biber kehrt nach dreijähriger Pause zurück in den Tierpark Olderdissen. Für zwei Exemplare des »castor fiber« aus Bayern wurde jetzt eigens ein neues Gehege geschaffen.

Das war auch nötig, hatte sich der Nager doch früher mit dem Fischotter nicht vertragen. Nun wird das 1877 in Nordrhein-Westfalen ausgerottete Tier, das an Flussufern lebt, erneut am Teuto heimisch. Sein Terrain ist 2000 Quadratmeter groß und wurde in den vorhandenen Stauteich an der Dornberger Straße eingefügt. Bald soll ein drittes Tier den ersten Paar Gesellschaft leisten.
»Bei der Konzeption und Ausführung des Biberanlage haben wir uns bemüht, sie unauffällig und harmonisch in das vorhandene Landschaftsbild einzufügen«, erklärte Tierparkleiter Volker Brekenkamp anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme. Die in Bayern ausgesetzten und wieder eingefangenen Biber leben in einer Biberburg, die von einem Biberdamm aus Gehölz eingerahmt wird. Über zwei Holzstege, die sich an der Biberburg kreuzen, können die Tierpark-Besucher die Tiere durch ein Fenster beobachten und an deren »Familienleben« teilhaben - so sie sich den blicken lassen.
105000 Euro hat die neue Heimstatt für den Biber gekosten. 60000 Euro hat die Müllverbrennungsanlage (MVA) Bielefeld-Herford GmbH beigesteuert. »Unser Spendenkonto ist damit vorerst leer geräumt«, meinte Brekenkamp, der darum bittet, die neuen »Bewohner« des Tierparks nicht zu füttern. Der Teilbereich des Stauteiches, in dem die Biber leben, ist mit einem Stabgitterzaun vom übrigen Gewässer abgetrennt.
Die Geschichte des Tierparkes rund um den Meierhof in Gadderbaum geht bis ins Jahr 1929 zurück. Stadtförster Wilhelm Hornberg brachte seinerzeit ein geschwächtes Rehkitz vom Pirschgang mit nach Hause. Seine Frau zog »Lisa« mit der Flache groß. In freier Natur hätte es danach nicht überlebt. 1930 beschloss der Rat der Stadt Bielefeld, einen Heimattierpark »auf Olderdissen« einzurichten.
Bis zu 400000 Bescher, darunter viele Familien, erleben heute die 450 Tiere 110 verschiedener Arten in mehr als 40 Gehegen pro Jahr. Rothirsch, Wanderfalken und sogar Bären können zum Nulltarif hautnah besichtigt werden. Nur die Parkgebühren gelten als Einnahme. Für großzügige Spenden ist man deshalb sehr dankbar.

Artikel vom 27.10.2006