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Egoist Pizarro bringt Makaay auf

Ärger um vergebenen Elfmeter beim Münchener Sieg gegen Frankfurt


München (dpa). Im Schongang bleibt Bayern München dem SV Werder Bremen auf den Fersen, doch Torhunger und Spaßfußball des Spitzenreiters lässt der Rekordmeister vermissen. »Wir kriechen nicht hinterher, nur wir schießen keine sechs Tore. Wir haben versäumt, selbst mal zu zeigen, dass wir in der Bundesliga auch mehrfach treffen können und nicht nur in der Champions League gegen Moskau«, sagte Bayern-Trainer Felix Magath, dessen Team schon das Königsklassen-Spiel morgen gegen Sporting Lissabon im Hinterkopf hatte. Zwar war der 2:0 (2:0)-Erfolg der Münchener gegen Eintracht Frankfurt am Samstag nicht gefährdet, aber für den erhofften Spaßfaktor sorgte eigentlich nur Roy Makaay.
Der lauffreudige Niederländer erlebte als bester Mann auf dem Platz gegen die Hessen mit seinem Treffer zum 1:0 (24.) und der Vorlage zum 2:0 durch Mark van Bommel (29.) einen fast perfekten Tag. Aber die Laune wurde ihm durch Mitspieler Claudio Pizarro kräftig verdorben. Beim Stand von 2:0 schnappte der Peruaner bei einem Elfmeter (44.) dem etatmäßigen Schützen Makaay den Ball weg, und bot damit ein Parade-Beispiel für Egoismus im Profi-Fußball. Der völlig aufgebrachte Makaay mochte bei Pizarros verschossenem Strafstoß ebenso wenig hinschauen wie nach dem Spielende darüber reden.
»Ich hoffe, dass alle Beteiligten die Lehren ziehen. Vielleicht hatte Pizarro vergessen, dass Makaay die unumstrittene Nummer 1 ist«, sagte Magath. »Wenn die Kameras nicht da gewesen wären, wäre ich auf den Platz gelaufen und hätte Roy den Ball in die Hand gedrückt.« Sicher keine schlechte Entscheidung - denn der Niederländer verwandelte sämtliche sieben Liga-Versuche und alle drei Elfer in der Champions League.

Artikel vom 30.10.2006