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Ein Auftritt
zum Aufbauen

Dortmund überzeugt in Nürnberg

Nürnberg (dpa). Dem gefühlten Sieg folgte das Lippenbekenntnis der Clubspitze: Borussia Dortmunds Trainer Bert van Marwijk kann nach einer turbulenten Woche wieder ruhigeren Zeiten entgegenblicken.
»Der Trainer war schon vorher über den Berg. Selbst wenn wir 0:4 verloren hätten, wäre diese Diskussion beendet gewesen«, sprach BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke seinem leitenden Angestellten nach dem 1:1 beim 1. FC Nürnberg das Vertrauen aus. »Das war ein Auftritt, auf dem wir aufbauen können.«
Dank des späten, aber verdienten Ausgleichs durch den Brasilianer Tinga (87.) kam für van Marwijk das Remis fast einem Sieg gleich: »Das war ein richtig gutes Signal nach den Wochen, die hinter uns liegen.« Vier Tage nach der Pokalblamage gegen Hannover 96 zeigte sein Team die »fußballerisch stärkste Leistung in dieser Saison«, wie Watzke sein »Kompliment an Trainer und Mannschaft« formulierte. Die Leistung bedürfe aber einer »gewissen Nachhaltigkeit«, sagte er.
Selbst FCN-Coach Hans Meyer haderte nicht. »Wenn wir beide Halbzeiten zusammennehmen, hat sich Dortmund dieses Remis verdient«, sagte Meyer, dessen Team durch einen von Jawhar Mnari (59.) verwandelten Strafstoß in Führung gegangen war. Zuvor hatte Philipp Degen den Slowaken Marek Mintal zu Fall gebracht.
Ob beim BVB der Schulterschluss zwischen Vereinsführung und van Marwijk dauerhaft Bestand hat, werden wohl erst die Heimspiele gegen Bielefeld und Aachen zeigen. Der Niederländer indes gab sich selbstbewusst: »Zwei Jahre lang wurden wir gelobt und auf einmal war das alles weg. Das habe ich nicht verstanden, aber ich glaube, das ist jetzt vorbei.« Auch Christian Wörns geht davon aus, dass nun Ruhe einkehrt. »Es ist ein positives Zeichen des Vorstands, das sie hinter dem Trainer stehen«, sagte der Kapitän, der van Marwijks Umstellung auf den Dreier-Sturm mit Ebi Smolarek, Alexander Frei und Nelson Valdez lobte: »Wir sind auf dem richtigen Weg.«

Artikel vom 30.10.2006