27.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Facetten der Oetkerhalle

Ausstellung zum 75-Jährigen

Die Oetkerhalle feierte ihr 75-jähriges Jubiläum. Das von der Familie Oetker im Gedenken an den im Ersten Weltkrieg gefallenen Rudolf Oetker gespendete Konzerthaus hat Bedeutung weit über Bielefeld hinaus. In einer Ausstellung im Foyer wird die Geschichte lebendig.

Die Schau war bereits 2005 pünktlich zum Jubiläum im Alten Rathaus zu sehen. Erweitert um mehrere Aspekte, ist sie seit dem Auszug des Musiktheaters und dem vollständigen Rückbau der Oetkerhalle nun im Foyer dergleichen zu sehen.
So lässt sich nunmehr nachvollziehen, wer in der Konzerthalle aufgetreten ist, dass sie Produktionsstätte für Schallplattenaufnahmen von Marika Rökk über Rudolf Schock bis zum Bielefelder Kinderchor war und der Schauplatz der Ernennung des ersten Rates nach dem Zweiten Weltkrieg.
Andreas Hansen hat im Stadtarchiv und im umfangreichen Archiv des Musikvereins der Stadt Bielefeld recherchiert. Er bekam Exponate aus Privatbesitz, darunter Fotos, sämtliche Tonträger, die in der Oetkerhalle aufgenommen wurden, alte Programmhefte, Eintrittskarten, Plakate.
Hansen hat Material auch aus der NS-Zeit gesichtet, das Gros jedoch stammt aus der Nachkriegszeit. Die Oetkerhalle war Schauplatz der 1. Internationalen Buchausstellung, der Gründungsversammlungen der Parteien und Auszahlungsort am Tag der Währungsreform. Zu sehen ist auch das Tagebuch eines Tonmeisters der Schallplattenfirma EMI, der minutiös verzeichnet, wie eine Aufnahme mit dem Bielefelder Kinderchor verlaufen ist.
Ein Teil der Ausstellung soll auf Dauer zu sehen sein.

Artikel vom 27.10.2006