Von Matthias Reichstein Paderborn (WB). 1:0 geführt - aber doch noch verloren. Der SC Paderborn lieferte dem seit zwölf Pflichtspielen ungeschlagenen 1. FC Nürnberg ein großes Duell. Am Ende setzte sich der Bundesligist in der zweiten Pokal-Hauptrunde nach Verlängerung mit 2:1 durch.
Die erste Chance hatten die Paderborner gleich in der ersten Minute. Krösche bediente Röttger, der den Ball aus aussichtsreicher Position aber knapp am Kasten vorbei zog. Ein Auftakt, der die Hausherren in der Anfangsphase weiter beflügeln sollte. Schon in der achten Minute die nächste Möglichkeit durch Brouwers, dessen Schuss aus 25 Metern Torentfernung aber gerade noch von einem Nürnberger in »Aus« gelenkt werden konnte. Der Favorit brauchte eine gute Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen. Das erste Warnsignal: Nach einer Ecke von Vittek köpfte Banovic - doch Starke war auf dem Posten. In der 21. Minute hieß der Vorbereiter wieder Vittek, der diesmal Mnari bediente, der jedoch die Kugel vorbei schob. Der Bundesligist übernahm jetzt immer mehr das Kommando. Starke durfte sich nach einem Volley-Schuss von Mintal (32.) und einem weiteren Versuch von Vittek (40.) erneut auszeichnen. Nach einer Stunde wechselte Seitz zum ersten Mal aus - und hatte wieder ein glückliches Händchen. Koen, sein neuer Mann, servierte mit dem ersten Ballkontakt dem Kollegen Bröker die Kugel: 1:0 für Paderborn. Da schwappte die Welle durch das Stadion. Nürnberg war kurz geschockt, dann machten sie wieder Druck. Brouwers wurde in der 68. Minute zum Retter, als Pinola vorher Krösche und Döring ausgespielt hatte. Er kratzte den Ball gerade noch von der Torlinie. In der 81. Minute durfte der Favorit dann jubeln: Nach einer Pinola-Ecke verlängerte Vittek zu Mintal - und der Torjäger besorgte den Ausgleich. Gleichzeitig damit die Verlängerung, in der die Nürnberger schon nach nur 120 Sekunden entscheidend zuschlugen und ihre Serie fortsetzten: Mnari leistete die Vorarbeit, Vittek schaffte den Treffer zum 2:1. »Hochachtung vor dem Zweitligisten«, stellte Nürnbergs Trainer Hans Meyer später anerkennend fest: »Die Mannschaft hat uns enorm gefordert und lange Zeit unter Druck gesetzt.« Neben ihm saß ein Kollege mit einem langen Gesicht. Roland Seitz hatte eine gleichwertige Partie gesehen und wollte sich mit dem Ergebnis immer noch nicht so recht abfinden: »Ich muss zugeben: Ich bin sehr, sehr entäuscht. Wir waren nach der Führung so nah dran, den großen Favoriten hier aus dem Pokal-Wettbewerb zu werfen.« Und die Paderborner Fans, sie trauerten mit, sie mussten ihr neues Transparent wieder einrollen: »Ein neuer Stern am Fußball-Himmel« war darauf zu lesen. Vielleicht geht der ja am Sonntag im Zweitliga-Duell gegen Unterhaching wieder auf. Paderborn: Starke - Krösche (77. Fall), Döring, Brouwers, de Graef - Gouiffe a Goufan, Colinet - Röttger (96. Dogan), Schüßler, Dragusha (60. Koen) - Bröker Nürnberg: Klewer - Reinhardt, Wolf, Glauber, Pinola (111. Christiansen) - Galasek - Mnari, Polak (64. Saenko), Banovic (64. Schroth) - Vittek, Mintal Tore: 1:0 Bröker (61.), 1:1 Mintal (81.), 1:2 Vittek (92.) Schiedsrichter: Drees (Mainz) Zuschauer: 7028 Gelbe Karten: Gouiffe a Goufan - Saenko, Pinola, Glauber
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