24.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Aus dem Club
entwickelte sich
das Orchester

»Oktavia« feierte das 100-Jährige

Von Elke Wemhöner (Text und Fotos)
Stieghorst (WB). Bei einem Festkonzert ist es Ehrensache, die ganze Bandbreite des Repertoires zu beweisen. Das Salonorchester »Oktavia« ging zudem anlässlich des 100-jährigen Bestehens auf eine Reise durch die Unterhaltungsmusik.

Das Salonorchester »Oktavia« hat nicht nur in Bielefeld viele Freunde. Auch in Bad Salzuflen, Lemgo, Schloss Brake und Oerlinghausen wird seine Musik geschätzt. In Kurhäusern sind die Mitglieder ebenso zu Hause wie in Senioreneinrichtungen. Sehr beliebt sind die Konzerte in Kaffeehaus-Atmosphäre, wie am vergangenen Sonntag der Auftritt im Freizeitzentrum Stieghorst.
Die Bühne war geschickt in den Kulissenraum integriert, so dass der Saal und das Foyer des Freizeitzentrums einen großen lichtdurchfluteten Raum bildeten. Vorsitzender Heinz Buder, der selbst aktives Orchestermitglied ist (Klarinette) führte durch das Programm, machte dabei kleine Abstecher in die Zeitgeschichte. Am Dirigentenpult hatte Rainer Bartscher die Führung inne. Und er hatte mit seinen Musikern ein abwechslungsreiches Programm erarbeitet. Der mitreißende Titel »Alexanders Ragtime Band« hatte darin ebenso einen Platz wie das dramatische »DonĂ”t cry for me, Argentina«, der Musical-Hit von Andrew Lloyd Webber.
Mit dem »Mitternachtsblues« von Franz Grothe traf das Orchester den Geschmack vieler älterer Musikfreunde. Zudem gab dieses Stück Bruno Kley (Trompete) Gelegenheit zu einem Soloauftritt. Ebenfalls als Solist stellt sich Walter Müller (Klarinette) mit dem Titel »Petite Fleur« vor.
Das »Oktavia« besteht im Jubiläumsjahr aus 20 aktiven Musikerinnen und Musikern:
Günter Heidemann, Egon Kickert, Hans Landermann (alle Bandoneon)
Wilfried Krull, Willi Nießen, Edmund Paneff, Alfred Trobitz, Annette Vormbrock-Reinert, Wolfgang Wilmsmeyer und Horst Wörmann (alle Violine)
Anneliese Streit (Flöte), Heinz Buder und Walter Müller (Klarinetten), Bruno Kley und Viktor Ekrot (Trompeten)
Wolfgang Brinkmann und Martin Ueckmann (beide Akkordeon)
Klaus Sengpiel (Klavier)
Heinz Domgall (Kontrabass)
Werner Heidemann (Schlagzeug).
Die Besetzung erlaubt ein abwechslungsreiches Repertoire, das Rainer Bartscher - gelegentlich vertreten von Wilfried Pehle - einstudiert und dirigiert.
Vor 100 Jahren nannte sich der Zusammenschluss von Musikfreunden »1. Bielefelder Bandoneon Musikclub Oktavia«. Heinrich Schlichting, Hans Sengpiel und August Kramme gaben den Anstoß zu dieser Gründung, Vereins- und Probenlokal war die Gaststätte Tuxhorn an der Bleichstraße. Aus dem »Club« wurde bald ein »Verein«, später kamen weitere Instrumentengruppen dazu. So entwickelte sich »Oktavia« zum Salonorchester, das zahlreiche Feste und Konzerte gestaltete.

Artikel vom 24.10.2006