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»Wir mussten bis ans Limit gehen«

Volleyball Oberliga: Kämpferische Einstellung beschert Telekom 3:2-Sieg

Bielefeld (WB/fbr). Telekom Manager Wolfgang Horstmann hatte schon vor dem Match von einer schweren Auswärtsaufgabe gesprochen, doch dass die Telekom-Herren beim VC Bottrop II bis ans kämpferische Limit gehen mussten, um mit 3:2 (24:26,25:27,33:35,25:20,12:15) zu siegen, hatte auch er nicht erwartet. »Etwas leichter hatte ich mir das schon vorgestellt«, meinte Horstmann nach einer nervenaufreibenden Partie.

Vor der ersten Angabe bei den Bundesliga-Reservisten musste Telekom-Trainerin Anne Schade eine personelle Veränderung vornehmen. Außenangreifer Stefan Pfaff musste auf der ungewohnten Liberoposition spielen. Eine Fußverletzung, die er sich im Abschlusstraining vor der Partie zugezogen hatte, zwang ihn auf den neuen Posten. »Er hat seine Aufgabe auf der für ihn ungewohnten Position sehr gut gelöst«, lobte der Teammanager.
Die Partie begann ausgeglichen, doch die Bielefelder hatten ihren Rhythmus noch nicht gefunden. »Die Zahl der Eigenfehler war zu Beginn des Matches noch hoch. Daher war die Partie bis zum 9:9 noch offen«, so Horstmann. Danach aber ging die Post bei der Telekom ab, sah es nach einer 16:10- und 20:13-Führung nach einem schnellen Satzende aus. Doch Bottrop hielt noch einmal dagegen, wollten sie einen 0:1-Satzrückstand nicht hinnehmen. »Den Bottroper Außenangreifer Brandes haben wir mit unserem Block nicht kontrollieren können«, erklärte Horstmann, warum der Gastgeber zum 24:24-Ausgleich kam. Doch zwei erfolgreiche Außenangriffe bescherten der Telekom den Satzgewinn.
Durchgang zwei war bereits nach 18 Minuten zugunsten von Bottrop beendet, wirkten die Bielefelder nicht so konzentriert und engagiert wir zuvor. Vielleicht war diese etwas ruhige Gangart verantwortlich für den Gewinn des dritten Durchganges, der an Spannung, Dramatik und Nervenkitzel nicht zu überbieten war. Wie schon im ersten Satz wurde eine klare Führung 21:15 wieder verspielt, stand es erneut 24:24. Neun Satzbälle - acht für die Telekom und einer für Bottrop - waren vonnöten, um diesen Durchgang zugunsten der Bielefelder (35:33) zu beenden.
Wer auf Bielefelder Seite gehofft hatte, die Moral der Gastgeber sei gebrochen und der vierte Satz ein Selbstläufer, sah sich getäuscht. Die VBC-Reservisten erkämpften sich den Satzausgleich und den Tiebreak. In dem führten sie auch mit 8:6 zum Seitenwechsel, doch jetzt waren es die Telekom-Buben die Moral bewiesen. Aus einem 6:8 wurde eine 11:9-Führung, die Bottrop noch einmal egalisieren konnte, doch die Gäste ließen sich ihre kämpferische Einstellung und ihren Siegeswillen nicht nehmen und kamen über 14:11 zum knappen 3:2-Erfolg. »Beide Teams haben extrem gefightet, doch wir hatten in der Endphase des fünftes Satzes etwas mehr Power«, freute sich Teammanager Horstmann.
Mit jetzt 8:2-Punkten bleiben die Bielefelder als Tabellenzweiter dem verlustpunktfreien OberligaSpitzenreiter TuB Bocholt II (10:0) dicht auf den Fersen.

Artikel vom 24.10.2006