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Maddin in Sorge
Martin Schneider klärt über die Gefahren des Toastbrot-Essens auf
Gütersloh/Bielefeld. Martin Schneider hat eine große Klappe. Zumindest im körperlichen Sinne. Sein Gebiss kann es ohne weiteres mit dem des Aerosmith-Sägers Steven Tyler aufnehmen. Ansonsten gibt er sich als Kunst- und Kultfigur »Maddin« in gewissem Sinne durchaus kleinlaut und ängstlich. Oder wie soll man es verstehen, dass der schräge Hesse morgens lieber Knäckebrot als Toast ist - aus lauter Sorge, ein Bussard könnte auf dem Toaster landen, das »Hebelsche« nach unten drücken und am Ende den ganzen Stadtteil in Brand setzen? Am Freitag, 17. November, 20 Uhr, gibt Maddin in der Stadthalle Gütersloh Antworten. Gemeinsam mit den Bembel-Boys und seinem Programm »Maddin hebt ab« ist er dann am Freitag, 12. Januar, um 20 Uhr in der Bielefelder Stadthalle zu Gast.
Das Publikum biegt sich jedesmal vor Lachen, wenn Maddin von einer Alltagskatastrophe in die nächste stolpert und dabei immer noch stolz auf seine männlichen Qualitäten hinweist. Im echten Leben, so verriet Martin Schneider im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT, habe er sich angesichts der schwierigen »Knäcke oder Toast?«-Frage angewöhnt, morgens in eine Espressobar zu gehen. »Dort arbeitet eine ganz süße Bedienung. Die weckt meine Lebensgeister!«
Da kann man schon mal ins Grübeln geraten, ob der Komiker eine Witzfigur darstellt oder selbst eine ist. Die Zeiten, in der Witzigkeit in der Dicke der Brillengläser gemessen wurde - man denke an Dieter Krebs - jedenfalls sind vorbei. Martin Schneider indes lässt sich auf solch komplizierte Gedankengänge nicht ein. »Ich freue mich einfach, wenn viele Frauen in meinem Publikum sind...!«
Und Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts gibt es natürlich auch im Fanblock der »Schillerstraße« oder - ganz aktuell - im Kinopublikum der gerade angelaufenen Komödie »7 Zwerge - der Wald ist nicht genug«. Was macht da am meisten Spaß? »Das was man gerade macht sollte immer das Schönste auf Erden für einen sein. Gerade die Abwechslung macht den Beruf so toll«, ist Martin Schneider überzeugt, dass es ihm auch abseits von Mittelhessen - in Ostwestfalen-Lippe - gut gefallen wird. Obwohl: »Das hängt natürlich auch von der Zahl der Frauen in der ersten Reihe ab...« Ist klar. bec

Artikel vom 03.11.2006