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»Christoph 13« bleibt
vermutlich, wo er ist

Lärm spricht gegen einen Standort in »Windelsbleiche«

Von Annemargret Ohlig
Brackwede/Senne (WB). »Es spricht alles für die Rosenhöhe als Standort des Rettungshubschraubers - aus Gründen der Lärmbelastung nur wenig für Windelsbleiche«, sagt Dr. Albrecht Peter Pohle. Gleichwohl kann der Dezernent noch keine abschließende Verwaltungsmeinung präsentieren.

Die Frage, wo genau für Christoph 13 künftig die dringend notwendige Rettungshubschrauber-Station (aus-)gebaut wird, kann voraussichtlich erst in der öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses am Donnerstag, 30. November, beantwortet werden. »Zunächst müssen uns die Ergebnisse der Gutachter vorliegen, die seit dem Sommer die beiden Bereiche Rosenhöhe und die Alternative Flugplatz Windelsbleiche auf Eingriffe in die Natur sowie auf Lärmbelastungen untersuchen«, erklärt Dr. Pohle. Mit den detaillierten Ergebnissen rechnet er in den nächsten Tagen. Dann erst könne die Verwaltungsvorlage erstellt werden.
Warum jetzt als Alternative auch Senne in die gutachterliche Prüfung mit einbezogen wurde, erklärt Pohle mit »rechtlichen Gründen«. »Wir sind verpflichtet, einen Standort für den Hubschrauberlandeplatz mit dem geringst möglichen Eingriff in die Natur ausfindig zu machen«, sagt der Dezernent gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Dazu brauche es Vergleiche. Entsprechende Abstimmungsgespräche wurden und werden weiter mit dem Umweltamt, aber auch mit der Luftaufsichtsbehörde, der Bezirksregierung in Münster, geführt.
Um den seit Anfang dieses Jahres für Hubschrauberlandeplätze gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsstandards zu genügen, muss an der Rosenhöhe eine Luftschneise in den Wald geschlagen werden, damit Christoph 13 notfalls auf seinen Platz »zuschweben« kann.
In Windelsbleiche wäre »nur« eine Trockenrasenfläche betroffen. Allerdings fällt dort das Problem Lärm deutlicher ins Gewicht als in Brackwede. Und das bereitet der Verwaltung Sorgen, spricht für die Beibehaltung des derzeitigen Standortes. Zudem müsse der Notarzt, der jetzt zwischen den Einsätzen im Klinikum Rosenhöhe tätig ist, bei einem Standort auf dem Flugplatz stets im Tower sitzen. »Das ist allerdings ein wirtschaftliches Problem, was wir derzeit nicht zu prüfen haben«, betont Dr. Pohle.
Das Thema Neubau Rettungshubschrauber-Station ist ein altes. Schon vor drei Jahren hatte man alle Vorfragen geklärt, um den maroden Sozialtrakt für das Personal zu erneuern. Auch die Finanzierung war - und ist es noch - dank einer großen Spende weitgehend gesichert. Doch dann stoppte die neue Sicherheitsverordnung das Vorhaben - bis jetzt.

Artikel vom 24.10.2006