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Eine Handvoll Erbsen soll glückliche Momente schenken

14 Goldene und 13 Diamantene Konfirmanden feiern Gottesdienst in der Christuskirche der Emmaus-Gemeinde


Senne (ken). Ein fröhlicher Plausch auf der Straße, ein köstliches Essen, ein schattiger Platz in der Mittagshitze - wenn man den kleinen Dingen im Leben Beachtung schenkt, staunt man, wieviel Schönes Gott schenkt. Pfarrer Frank Schneider machte dies am Sonntag mit einer kleinen Geschichte über einen süditalienischen Grafen deutlich - 13 Diamantene und 14 Goldene Konfirmanden lauschten gebannt. Nach der Predigt plauderten die Jubilare bei einem gemeinsamen Essen über alte Zeiten.
60 Jahre ist es her, dass Pastor Weitz sie in dem Haus der Christusgemeinde konfirmiert hatte, am Sonntag Palmarum, dem 14. April 1946. Ihren heutigen Treffpunkt - die Christuskirche - haben zumindest die Goldkonfirmanden seinerzeit mit aufgebaut. »Während des Unterrichts stapelten die Jungen und Mädchen Steine für die Maurer, und Pfarrer Dr. Eduard Gronau ließ sie dabei Bibelverse aufsagen«, berichtete Pfarrer Schneider schmunzelnd. Die Goldkonfirmanden gehörten dem letzten Jahrgang an, der noch im alten Gemeindehaus konfirmiert wurde, am 25. März 1956. »Es ist gerade im Alter wichtig, dass wir uns an die guten Zeiten erinnern und dankbar sind«, fasste Pfarrer Schneider die Aussage seiner Predigt zusammen. So wie der betagte Graf aus Kalabrien, der stets mit einer Hosentasche voll Erbsen aus dem Haus ging: Für jeden glücklichen Moment, den er erlebte, ließ er eine Erbse von der rechten in die linke Tasche wandern. Abends zählte er sie und freute sich noch einmal über die schönen Erlebnissen. Dementsprechend waren mit dem Abschiedsgruß des Pfarrers an die Jubilare gute Wünsche verknüpft - er gab jedem eine Handvoll Erbsen mit auf den Heimweg.

Artikel vom 24.10.2006