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Dreamteam im Mittelfeld

Die Arminen Kauf und Kucera lassen nichts anbrennen

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias neues Dreamteam im zentralen Mittelfeld wurde nach dem Zu-Null-Sieg gegen Mainz 05 mit Lobeshymnen überschüttet.

»Großartig wie sich Kauf und Kucera ergänzten. Da brannte herzlich wenig an«, waren sich Trainer Thomas von Heesen und Sport-Geschäftsführer Reinhard Saftig in der Bewertung einig.
Natürlich zeigten auch die beiden Profis zufriedene Gesichter. »Das klappte schon ziemlich gut. Aber so oft haben wir ja noch nicht zusammen gespielt«, sagte Rüdiger Kauf. Für den 31-jährigen Schwaben war es das 100. und für seinen ein Jahr älteren Kollegen Kucera das 21. Bundesligaspiel.
Nach dem 1:1 in Nürnberg vertraute Thomas von Heesen den beiden Fleißarbeitern auch gegen Mainz diese laufintensive »Schicht« im Mittelfeld an. Kucera verlor kein Kopfballduell und der bissige »Rübe« Kauf zerstörte das gegnerische Aufbauspiel wie in besten Zeiten. Ging die Post nach vorne ab, war zumindest einer der beiden am Offensivspiel beteiligt. Unterstützte der Tscheche die Angriffe, sicherte Kauf hinten ab. Stürmte Arminias stellvertretender Kapitän, blieb Kucera in der Defensive. »Wir haben sehr viel miteinander gesprochen. Auch deshalb klappte das Wechselspiel so gut«, verriet Kauf.
Nur beim Torabschluss zeigte der kleine Terrier ein paar Nerven. Zweimal hatte er freie Schussbahn, doch jedesmal spielte Kauf das Leder auf die Außenposition. Mut zum Torschuss habe ihm nicht gefehlt, versicherte er und gab grinsend zu: »Ich bin eben in erster Linie ein Teamspieler, der gerne seinen Nebenmann sucht.«
Ob es die beste Vorstellung eines Mittelfeldteams war, wollte »Rübe« Kauf so nicht bestätigen. Und erinnerte an die Saison 2002/2003: »Auch mit Detlev Dammeier und Christoph Dabrowski habe ich mich blind verstanden. Aber unsere Arbeit hängt immer von der ganzen Mannschaft ab.«
Gegen Mainz trug der »Vize-Käpt'n« vorläufig zum letzten Mal die Spielführerbinde. »Sonntag gegen Aachen ist Mathias Hain wieder dabei, und Matze ist schließlich in Bielefeld eine Ikone«, ist »Rübe« froh, dass er diese Bürde wieder an den Torwart abtreten kann. Dennoch vergaß er nicht die Fans lobend zu erwähnen: »Als das Spiel auf des Messers Schneide stand, haben uns die Zuschauer großartig unterstützt.«

Artikel vom 25.10.2006