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Der Kölner Feierabend:
Triumph gegen Schalke

4:2-Sieg nach Verlängerung: Zweitligist im Achtelfinale

Köln (dpa). Ausgerechnet der zuletzt schwächelnde Zweitligist 1. FC Köln hat dem FC Schalke 04 im DFB-Pokal eine weitere bittere Niederlage zugefügt. Mit dem hochverdienten 4:2 (2:2, 2:0) nach Verlängerung gegen den Bundesliga-Zweiten zogen die starken Rheinländer am Dienstag erstmals seit drei Jahren wieder in das Achtelfinale ein.

Thomas Broich (98.) und Adil Chihi (111.) sorgten mit ihren Treffern für die späte Entscheidung zu Gunsten des Bundesliga- Absteigers. Die lange enttäuschenden »Königsblauen« hatten in der regulären Spielzeit ein 0:2 aufgeholt, erlebten am Ende aber wie vor einem Jahr beim 0:6 gegen Eintracht Frankfurt eine erneute Blamage. »Wir haben eine schwache erste Halbzeit abgeliefert, sind dann aber ins Spiel zurück gekommen«, sagte Schalkes Manager Andreas Müller: »Doch Kompliment an Köln. Ich wusste vorher, wie schwer es hier werdenwürde.«
Nach einem Doppelschlag vor der Pause schienen die in der 2. Liga seit drei Spielen sieglosen Kölnern schon früh auf dem Weg in die nächste Runde zu sein. Das Eigentor des Schalkers Dario Rodriguez (34.) und der erste Pflichtspieltreffer des Slowenen Milivoje Novakovic (36.) sorgten für eine beruhigende Führung. Der Däne Peter Lövenkrands (55.) und Rodriguez (75.) retteten den Favoriten aus Gelsenkirchen in die Verlängerung. Die Schalker schafften den Ausgleich trotz Unterzahl: Zlatan Bajramovic (69.) hatte wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen.
Vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften RheinEnergieStadion bemühten sich die Kölner, sich mit Leidenschaft für die zuletzt schwachen Leistungen zu rehabilitieren. Schalke wirkte phlegmatisch. Zwar hatten die Gäste durch Hamit Altintops 20-Meter-Schuss (6.) und einen Kopfball ihres Besten Marcelo Bordon (29.) zwei gute Chancen vor der Pause, doch der Außenseiter hielt dagegen.
Nach einem Fehler von Lewan Kobiaschwili setzte sich Salvatore Gambino durch, sein Schuss fälschte Rodriguez unhaltbar für Schalkes Schlussmann Torwart Frank Rost ins eigene Tor (34.) ab. Gerade einmal zwei Minuten später nutzte Kölns Neuzugang Novakovic einen Konter.
Nach dem Wechsel blieben die Kölner spielbestimmend. Matthias Scherz (48., 49.) hätte gleich zwei Mal für die Entscheidung sorgen können. Dank des für den schwachen Kevin Kuranyi gekommenen Lövenkrands wurde das Schalker Spiel allmählich munterer. Der Däne schaffte auch den Anschlusstreffer (55.).
Bajramovic schwächte eine Viertelstunde später sein Team durch seine Unbeherrschtheit. Völlig überraschend schafften die Schalker dennoch den Ausgleich durch Rodriguez' Kopfball (75.). In der Verlängerung war das Glück auf Seiten der Kölner. Broich (98.) und Chihi (111.) machten das Happy-End für die Rheinländer perfekt. Kölns Trainer Hanspeter Latour jubelte: »Ich bin glücklich. Meine Elf hat nie aufgegeben und hat großartig gekämpft. «

Artikel vom 25.10.2006