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Im Herbst nur mit Licht!
Wer jetzt als Dunkelmann radelt, der begibt sich in höchste Gefahr
»...und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht.« Als der gute Bert Brecht diese Zeilen zur »Dreigroschenoper« textete, dachte er zwar (vermutlich) nicht an Radler. Aber für die gilt das Dichterwort in diesen Tagen ganz besonders.
Nichts ist in der dunklen Jahreszeit für Radfahrer gefährlicher als ein Dasein als Dunkelmann. Per Fahrrad, gar schnellem Mountain- oder Rennrad ohne Licht unterwegs, das ist abends in Nieselregen oder Nebel geradezu selbstmörderisch. Und oft lag's an einer Winzigkeit... Was also tun, wenn das Licht nicht brennt? Hier einige Tipps zur Selbsthilfe:
l Glühbirnchen prüfen. Durchgebrannte Birnen sind die häufigste Ursache für Lichtausfall. Oft brennt unbemerkt zunächst die Rücklichtbirne durch. Die ganze Dynamoleistung überlastet anschließend die Frontbirne. Deshalb durchgebrannte Birnen umgehend ersetzen oder beim Fahrradhändler ersetzen lassen.
l Kabel prüfen. Manchmal ist ein Kabel gerissen oder so beschädigt, dass der Stromkreis unterbrochen ist. Dann muss es ausgetauscht werden.
l Wackelkontakte, lockere oder gelöste Kabelanschlüsse an Lampe, Rücklicht und Dynamo unterbrechen den Stromkreislauf. Prüfen, ob alle Kabel festsitzen.
l Wenn die Steck- oder Klemmverbindungen der Lichtkabel fest sitzen, aber oxydiert sind, kann auch kein Strom fließen. Stecker lösen, Metall mit Nagelfeile oder Schmirgelpapier blank reiben.
l Ältere Lichtanlagen haben oft ein einadriges Stromkabel. Es leitet den Strom vom Dynamo zu den Lampen, die Rückleitung zum DynamoÊ (Masseleitung) übernimmt der Fahrradrahmen. Eine häufige Fehlerquelle! Am besten durch ein zweiadriges Kabel ersetzen.
l Steht der Sensorschalter richtig? Moderne, sensorgesteuerte Lichtanlagen schalten sich bei Dunkelheit automatisch ein. Allerdings muss der Schalter (am Scheinwerfer) richtig stehen: »senso« oder (bei den verbreiteten Lumotec-Lampen) »S«: brennt nur im Dunklen; »on« oder »1«: brennt auch bei Tageslicht. Die Lumotec-Lampen haben noch eine dritte Schalterstellung, die das Licht komplett ausschaltet. Übrigens: Bei Neonlicht reagiert der Sensor der Lichtautomatik nicht, das Fahrradlicht muss dann manuell eingeschaltet werden ( »on« / »1«).
l Das Standlicht funktioniert nicht? Dann steht meist die Vorderbirne kurz vor dem Durchbrennen und verbraucht dadurch so viel Strom, dass der Stromspeicher des Standlichtes nicht mehr aufgeladen wird (neue Glühbirnen!).
Doch auch eine funktionierende Lichtanlage lässt sich verbessern: Wer noch »den guten alten Dynamo« am Vorderrad hat, der sollte sich mal beim Fachmann nach leichtgängigeren Alternativen erkundigen. Auch von der Störunanfälligkeit, Lichtausbeute und Lebensdauer her hat die Entwicklung inzwischen Quantensprünge getan. Ganz abgesehen davon, dass Standlicht am Rad die Sicherheit gravierend verbessert.
Ebenso wichtig ist aber auch eine auffallende Kleidung - reflektierende Streifen oder Westen sind da einfach spitze. Auch die (vorgeschrieben!) Reflektoren in den Speichen oder besser noch Reifen mit Reflektorstreifen sollten vorhanden und intakt sein.

Artikel vom 18.11.2006