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Alarm bei der Feuerwehr

Neue EU-Dienstzeitregelung belastet Kommunen

Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Walter Jonas aus Siegburg. Foto: Langer

Von Axel Langer
Hövelhof (WB). Zum Jahresbeginn 2007 tritt die neue Dienstzeitregelung der EU für Feuerwehren in Kraft. Diese Gesetzesvorgabe schreibt eine Reduzierung der wöchentlichen Bereitschaftszeiten für Berufsfeuerwehrkameraden von 54 auf 48 Stunden vor. »Das ist unser drängendstes Problem«, sagte am Wochenende der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Walter Jonas, auf der Verbandsausschusssitzung des Landesfeuerwehrverbandes in Hövelhof, an der 180 Feuerwehrführungskräfte aus NRW teilnahmen.
Der Landesfeuerwehrverband repräsentiert 125 000 Mitglieder aus Berufs-, Werks- und Freiwilligen Feuerwehren, darunter 13 000 hauptamtliche Kräfte. »Besonders betroffen sind von der Neuregelung kleinere Berufsfeuerwehren und Feuerwehren, die mit hauptamtlichen Kräften die Wachen besetzten. Hier wird das bisherige System von Zwölf-Stunden-Schichten nicht mehr möglich sein«, sagte Jonas.
Was dies beispielsweise für die Feuerwehr Paderborn bedeutet, machte deren Leiter Ralf Schmitz deutlich: »Wir haben im Haushalt für das Jahr 2007 einen Mehrbedarf von zehn Stellen angekündigt, um die Reduzierung der Bereitschaftszeiten um sechs Stunden auffangen zu können. Allerdings gibt es keine arbeitslosen Feuerwehrkameraden. Neue Kräfte müssen erst ausgebildet werden.« Jede neue Kraft koste die Städte 50 000 Euro pro Jahr, sagte Jürgen Rabenschlag, Leiter der Feuerwehr Hattingen. Zur Lösung werden zur Zeit verschiedene Modelle diskutiert, die von einem Ansammeln der Stunden und einer Reduzierung der Lebensarbeitszeit bis hin zu Sondervereinbarungen auf freiwilliger Basis reichen.
Weiteres Thema waren Rauchmelder in Privathaushalten. Die Ausstattung mit Rauchmeldern soll in Zusammenarbeit mit den Schornsteinfegern kontrolliert werden. Einen Aktionstag am 13. Juli 2007 zu dieser Thematik unterstützt der Landesfeuerwehrverband mit 15 000 Euro.
Für ihre Verbandsarbeit wurden Dieter Wilkening (Herford), Uwe Friesen (Dülmen) und Hans-Jakob Luckas (Dormagen) mit der goldenen Ehrennadel und Dorothea Schneider (Hamm) mit der silbernen Verdienstnadel ausgezeichnet.

Artikel vom 23.10.2006