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Einmal in der Schüco Arena stehen: Jana (l.) und Dilan ließen sich von der Atmosphäre mitreißen.Foto: Koch

Einmal selbst auf dem
Rasen der Arena stehen

Zwei Mädchen beim DSC-Sieg: Fußball ist unser Leben


Bielefeld (uko). Steilpässe, Pressing, Kopfballspiel - für Jana Freese und Dilan Inac sind das längst keine Fremdwörter mehr. »Fußball ist klasse«, sagen die beiden Laborschülerinnen mit großer Überzeugung. Seit dem Wochenende haben sie das Team des DSC Arminia Bielefeld richtig ins Herz geschlossen: Jana und Dilan erlebten am Sonnabend den 1:0-Sieg über Mainz 05 live mit.
»Die Zukunft des Fußballs ist weiblich«, prophezeite FIFA-Präsident Sepp Blatter vor gar nicht allzu langer Zeit. Und tatsächlich hat sich der Frauen- und Mädchenfußball in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Die deutschen Fußballdamen sind Weltmeister und Olympiasieger. Rund eine halbe Million Mädchen und Frauen in Deutschland rennen dem Ball hinterher, kicken in ihrer Freizeit.
Wie auch Dilan (15) und Jana (14). Die beiden Freundinnen gehen in die 9. Klasse der Laborschule, spielen im Sportunterricht gern Fußball und auch in der knappen Freizeit ist nachmittags mit anderen Mädchen und Jungen ein Spiel angesagt. Dilan ist Stürmerin. »Ich schieße meine Tore mit rechts«, sagt sie selbstbewußt. Jana stellt sich lieber ins Tor: »Profi bin ich nicht, aber ich halte ganz gut.«
Das Bundesliga-Spiel am Sonnabend in der Schüco-Arena war für die Mädels eine fantastische Sache. Gemeinsam mit Lehrer Volker Schrempf und Mitschüler Vincent Rheinfurth erhielten Jana und Dilan Arbeitskarten vom Verein. Dann putzten sie gemeinsam in der »Fast-Forward-Lounge« den Promis die Schuhe. Von der Atmosphäre im Stadion waren die Schülerinnen sichtlich beeindruckt. »Es ist einfach riesig hier, cool«, meinten die Straßenkickerinnen übereinstimmend.
Kurz vor dem Spiel dann glückte auch ein kurzer Ausflug auf den heiligen Rasen der Arena. Finanzvorstand Roland Kentsch höchstpersönlich erlaubte den Mädels den Gang aufs Spielfeld. Stolz schauten sich Dilan und Jana das Spielfeld aus der Perspektive von Trainer Thomas von Heesen an. Das Spiel selbst verfolgten sie von der Haupttribüne aus, obwohl sie lieber im Fanblock gestanden hätten. »Da war eine super Stimmung«, sagte Dilan.
Wie Jana hat sie im Sommer während der Fußball-Weltmeisterschaft mit dem deutschen Team gefiebert. Obwohl Vater Hikmet, der ihr die Leidenschaft für den Fußball infizierte, als gebürtiger Türke unbedingter Fan von Galatasaray Istanbul ist. »Ich bin Deutschland-Fan und außerdem Anhängerin von Arminia Bielefeld«, erklärt sie und liegt damit voll auf Janas Linie. Sie hat den Fußball-Virus - wen wundert`s - von Vater Walter eingeimpft bekommen. Der ist natürlich auch DSC-Fan, konnte seine Tochter am Sonnabend wegen des prima Liveerlebnisses schon ein wenig beneiden. »Sie hätten eigentlich nur höher gewinnen können«, sagt Fußballkennerin Dilan, »mein Tip war 2:0. Aber Hauptsache war doch der Sieg . . .«

Artikel vom 23.10.2006