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Stotterer klagen über zu wenig Chancen


Kassel (dpa). Deutschland vernachlässigt nach Ansicht von Experten die Förderung von Stotterern. »Sowohl die Bekämpfung des Stotterns als auch die Unterstützung von Menschen mit Sprachstörungen spielen bestenfalls am Rande eine kleine Rolle«, sagte der Arzt und Leiter des Instituts der Kasseler Stottertherapie, Alexander Wolff von Gudenberg, zum gestrigen Welttag des Stotterns. »In den USA kann man trotz Stotterns Professor werden. In Deutschland habe ich als Betroffener nicht einmal meine Zusatzqualifikation als HNO-Arzt machen können«, sagte der Facharzt für Allgemeinmedizin. »Wer eine Redeflussstörung hat, fällt in Deutschland durch alle Raster«, sagte von Gudenberg. Karriere mit Stottern sei praktisch ausgeschlossen. Zugleich vernachlässige aber auch die Forschung das Problem. »Es gibt kaum Interesse an Krankenhäusern, Kliniken und Universitäten, das Problem zu untersuchen oder wirksame Therapien weiterzuentwickeln..«

Artikel vom 23.10.2006