23.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ingenieur Edgar Klitsch stellte das »Bi-Mobil«, eine Kombination aus Roller und Einkaufswagen, vor.

Markt der Möglichkeiten
in der Bahnhofstraße

Bei »Ab in die Mitte« stand der Erfindergeist im Mittelpunkt

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Die Lust am Erfinden stand im Mittelpunkt des zweiten Veranstaltungswochenendes im Rahmen der Aktion »Ab in die Mitte«. Tausende Passanten ließen sich am Samstag rund um Bahnhofstraße und Jahnplatz in die »Bielewelten« entführen, in ein Reich der Innovationen und der kreativen Ideen.

Bielefelder Schulen und Hochschulen, Künstler und Unternehmen zeigten auf Einladung der »Bielefeld Marketing« gemeinsam, wieviel Schaffenskraft in ihnen steckt. Und wieviel Phantasie. Die Kinder der Klasse 4b der Grundschule Dreekerheide präsentierten gleich die Universallösung: Unter Anleitung des Künstlers Hannes Pohle schufen sie den »Erfindomaten«, der alles kann. »Man gibt einfach ein, was man haben möchte«, erläuterte Pohle schmunzelnd das geniale Konzept. Dabei hatten die Kinder ihre Pioritäten klar festgelegt: Zum Beispiel Schokolade, die nicht dick macht, und Eis, das einen ganzen Tag lang nicht schmilzt.
Ein Genie seiner Zeit war auch Leonardo da Vinci. Studenten der Fachhochschule Bielefeld bauten seine Erfindungen nach, gestalteten ein Ausstellung (das WESTFALEN-BLATT berichtete) und zeigten am Samstag einzelne Exponate in der Bahnhofstraße. In der City-Passage konnten die Besucher mit MAX plauschen. MAX ist ein an der Uni entwickeltes Elektronengehirn und kommuniziert über einen Bildschirm mit seiner Umgebung. Vom Bielefelder Erfindergeist zeugte auch das von Edgar Klitsch entwickelte »Bi-Mobil«, eine Kombination aus Roller und Einkaufswagen, die Klitsch bald zur Serienreife bringen möchte.
Ein Hemd als Einkaufstasche? Warum nicht. Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs der Martin-Niemöller-Gesamtschule stellten ihre eigenwillige Kollektion vor, die sie im Rahmen eines Unterrichtsprojektes gemeinsam mit ihrer Lehrerin Marie-Ange Carte entwickelt hatten. Sie überraschten die Passanten mit Improvisationstheater. Mit der Frage »Haben Sie vielleicht einen Knopf verloren?« wollten sie die Menschen in ein Gespräch verwickeln und in ihre Knopfboutique locken, in der die Schließhilfe zum Kunstobjekt mutierte.
Dass Bielefelder erfolgreiche Firmenkonzepte umsetzen können, bewiesen Grafik-Werkstatt, Pendragon- und Reise-Know-How-Verlag auf ihren Ständen - alle drei sind Unternehmen, die seit langem auch bundesweit agieren. Wer so viele Eindrücke auf sich hatte wirken lassen, mochte vielleicht eine Süßspeise kosten: Dr. Oetker verteilte gegen eine kleine Spende Pudding auf dem Jahnplatz. Der Erlös kommt dem Kinderschutzbund zugute. Die »Bielewelten« konnten auch bei Stadtführungen erkundet werden. Die Schwerpunkte: Kunst, Kinder und starke Bielefelder Frauen.
Zum Finale von »Ab in die Mitte« präsentieren die Feuer-werkexperten von »Flash Art« - ebenfalls längst ein Bielefelder Markenartikel - am 29. Oktober, 19 Uhr, zum Abschluss des dann stattfindenden verkaufsoffenen Sonntags vor dem Alten Rathaus ein Multimediaspektakel aus Wasser, Laser, Licht und Klang. Darin geht es um »Menschen, Marken und Maschinen« aus Bielefeld.

Artikel vom 23.10.2006