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Frust und Freude liegen dicht beieinander

Handball-Oberliga: TSG Altenhagen-Heepen trennt sich von Bad Oeynhausen 28:28 (15:12)


Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). So viele Arme und Beine konnte Pascal Welge gar nicht haben, um den Bockmist, den die TSG Altenhagen-Heepen in der zweiten Hälfte im Angriff fabrizierte, auszugleichen. Mit seiner 23. Glanzparade schaffte es der 19-Jährige irgendwie doch noch, seiner Mannschaft gegen den Tabellendritten HCE Bad Oeynhausen einen fast schon verloren geglaubten Punkt zu retten: 28:28 (15:12) endete das fehlerreiche, gleichwohl unterhaltsame OWL-Derby der Handball-Oberliga.
Frust und Freude lagen auf Bielefelder Seite hinterher dicht beieinander. »Gottseidank. Ich bin einfach nur froh,« stammelte Welge erleichtert. Derweil ärgerte sich Kapitän Carl-Moritz Wagner maßlos über einen »völlig unnötigen Punktverlust. Das war viel zu wenig für uns. Wir hatten Bad Oeynhausen schon am Boden, dem Gegner dann aber nochmal die Hand gereicht.« Wohl wahr.
Bis zum 8:2 (12.) boten die Hausherren eine erstklassige Vorstellung. Die von der Abwehr abgefangenen Bälle münzte Jan-Henrik Werner sechs Mal in Gegenstöße um. HCE-Liga-Torschützenkönig Sebastian Theise blieb gut bewacht nahezu farblos. Dann passierte das, wovor Trainer Jörg Harke im Vorfeld gewarnt ahatte. Bad Oeynhausen schläferte den Gastgeber ein. »Wir haben einen Gang zurückgeschaltet und dann nicht mehr gewusst, wie er nach vorne geht.« Statt »mit acht, neun Toren Vorsprung« in die Pause zu gehen, musste sich die TSG mit einem mageren 15:12 begnügen. »Wir hätten die längst aus der Halle schießen können,« ärgerte sich Harke. Nach dem Wechsel verwalteten die Hausherren zunächst ihr kleines Polster, doch die grassierende Ideenlosigkeit war unübersehbar. Die Regisseure Falk von Hollen und Marcel Müller hatten einen schwarzen Tag erwischt und schafften es nicht, eine Linie ins Spiel zu bringen.
Nach Martin Glüers 24:21 (47.) herrschte zehn Minuten lang totale Konfusion im TSG-Angriff; Harakiri-Einzelaktionen brachten Bad Oeynhausen zurück ins Spiel. Per Siebenmeter besorgte Sebastian Theise zunächst den erstmaligen Ausgleich (24:24, 53.), auf identischem Wege das 25:24 (55.). Die TSG suchte ihr Glück in einer offenen Manndeckung. Nach dem 26:28 kramten Falk von Hollen und Carl-Moritz Wagner die Brechstange raus, derweil Welge zweimal parierte und Ahmanns letzter Wurf ins Leere ging.
TSG Altenhagen-Heepen: Welge/Börsting - Wagner (9/2), Starck (2), Korte (4), Glüer (3), Müller (2), Limbach (1). Werner (6), Schraps, Meyer, von Hollen (1).
Bester Werfer für den HCE Bad Oeynhausen: Theise (13/8).
Der Spielfilm: 2:0 (2.), 5:2 (8.), 8:2 (12.), 10:5 (17.), 15:10 (27.), 15:12 (30.), 17:14 (34.), 19:15 (39.), 21:17 (41.), 24:21 (47.), 24:24 (53.), 24:26 (57.), 26:28 (59.), 28:28 (60.).
Rote Karte: Korte (59.).

Artikel vom 23.10.2006