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Wahrnehmung einer Schwangeren


ZDF, 20.15 Uhr: Es ist Winter, und ein Baby liegt in einem Pappkarton am Ufer der Schlei in Schleswig im Schilf. Das Kind ist tot. Kriminalkommissarin Jana Winter (Natalia Wörner) hat vier Tage lang nach dem drei Monate alten Felix gesucht und bricht weinend zusammen. Die sonst so resolute Ermittlerin scheint dem Fall nicht gewachsen, wohl auch, weil sie selbst ein Kind erwartet. Der Krimi »Unter anderen Umständen« verknüpft das Thema Kindstötung mit den Wahrnehmungen einer Schwangeren.
»Das Drehbuch wurde mir um den Leib herum geschrieben«, sagt Natalia Wörner, die zur Drehzeit selbst schwanger war und seit Januar mit dem Kanadier Robert Seeliger verheiratet ist. Ihr gemeinsamer Sohn Jacob-Lee kam im April dieses Jahres zur Welt.
»Der sechste und siebte Monat gelten als die stabilsten in einer Schwangerschaft«, erklärt die 39-Jährige. Deshalb musste zügig gedreht werden. »Ich fand das Drehen super, habe es genossen, in diesem Zustand zu arbeiten«.
Außerdem habe sie das Thema gereizt. Auch die Rolle der Kommissarin, die sich »nicht in einem schicken Großstadtmilieu bewegt«, sondern in einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein, habe ihre Entscheidung für den Job beeinflusst. Die Figur der sensiblen Jana Winter wird nicht nach einem Film enden. Ein zweiter Fall wird gedreht - mit Kommissarin Winter, die Mutter geworden ist. Und wie sollte es anderes sein: »Mein Sohn spielt meinen Sohn.«

Artikel vom 23.10.2006