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Zur Sache

Ende einer Dienstfahrt.
Bei Michael Schumachers letzten Auftritten klebte das Pech an den Reifen seines Ferrari. Motorschaden in Japan. Qualifikations-Probleme in Sao Paulo. Platten schon nach ein paar Runden beim Saison-Finale.
Einer wie er, der 16 Jahre lang auf den lebensgefährlichen Pisten auch so viel Glück hatte, er sollte es mit Fassung tragen und ertragen.
Das Wichtigste: Michael Schumacher stieg in Brasilien nach einer einmaligen Formel-1-Karriere gesund aus seinem Auto. Das ist in diesem Geschäft keine Selbstverständlichkeit. Immer volles Risiko, immer am Limit. Und dann nur ein Beinbruch in Silverstone. Drei, vier schwere Unfälle bei Testversuchen hat er heil überstanden. So sieht die »andere« Bilanz aus. Die ohne Titel. Ohne Pokale. Ohne Punkte.
Ein paar Zähler hat der Deutsche in Sao Paulo noch geholt. Nach einer furiosen Aufholjagd von Platz 20 auf Rang 4. Hier zeigte er zum letzten Mal seine Extra-Klasse. Als Kämpfer und Könner. Dass es für den achten Titel, die absolute Krönung, nicht mehr reichen würde, wusste Michael Schumacher schon vorher.
Zu aussichtslos war die Lage. Fernando Alonso steuerte den Renault souverän ins Ziel. Aber diesem jungen Mann hat es der »alte« Kerpener noch einmal gezeigt. Vor einem Jahr war der Spanier klar überlegen, in seiner finalen Saison fuhr Schumacher mit ihm wieder auf Reifenhöhe. Die letzte reife Leistung.
Klaus Lükewille

Artikel vom 23.10.2006