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Arminia belohnt sich für gute Arbeit

Bielefelds erstes Zu-null in dieser Saison - Vorne überzeugt Wichniarek

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Tief schlief die kleine Ida in den Armen ihres Papas, als Mathias Hain die Tribüne der SchücoArena verließ. Bielefelds verletzter Torwart: »Wenn Menschen um sie herum sind, ist sie total entspannt.« Total angespannt dagegen waren kurz zuvor noch die Arminia-Fans. Ihr DSC hatte es spannend gemacht, ehe der Sieg über Mainz feststand.
Lob vom Trainer: Artur Wichniarek spielte stark.

Entsprechend heftig schlug auf den Rängen die Anspannung in Jubel um, als Schiedsrichter Stark die Bundesliga-Begegnung abpfiff.
19 260 Fußballfreunde hatten sich ihrem guten Gespür für die immense Bedeutung der Partie folgend eine Eintrittskarte gekauft. Mit Zauberfußball überraschten Arminia und der FSV das Publikum zwar nicht. Doch Freunde ehrlicher Ballarbeit kamen auf ihre Kosten.
Zufall war es nicht, dass in einem Spiel mit wenigen spielerischen Glanzlichtern besonders die Defensivabteilungen in den Blickpunkt rückten. Matchwinner Heiko Westermann verdiente sich die Umbenennung in Heiko Bestermann. Aber auch sein Innenverteidigerkollege Petr Gabriel und die beiden Sechser Radim Kucera und Rüdiger Kauf erarbeiteten sich überdurchschnittliche Noten. Auch Rechtsverteidiger Bernd Korzynietz trat verbessert auf und stellte fest: »Nicht nur ich, jeder von uns hat einen Schritt nach vorn gemacht. Alle sind an ihre Grenze gegangen.«
Das war auch nötig. Anders wäre die zwar selten gefährliche, aber jederzeit verbissen um den Erfolg kämpfende Mainzer Mannschaft nämlich nicht zu bezwingen gewesen. Das Wort Geduld machte die Runde. Und weil weder die Mannschaft noch das Publikum jene verlor, durften sich auch die Fans am Erfolg Anteil habend und durch Westermanns Siegtor belohnt fühlen.
Aber vor allem belohnte sich die Mannschaft mit drei Punkten selbst. Für das erste Zu-null der Saison. Und für ein klares Chancenplus. Zuma an den Pfosten, Kamper unters Tribünendach, Zuma knapp vorbei und Westermann auf FSV-Torwart Wache - schon zur Halbzeit wäre eine Führung verdient gewesen.
Nach dem Wechsel rückte Artur Wichniarek mehrfach in den Mittelpunkt. Erst vergab er selbst eine gute Chance, als Markus Schuler ihn bediente (62.). Dann brachten nacheinander die Kollegen Jörg Böhme (85.) und Sibusiso Zuma (87.) Wichniarek um Punkte für die Scorerwertung, weil sie seine herrlichen Vorlagen nicht würdevoll zu vollenden verstanden. Auch Ioannis Masmanidis hatte noch seine Chance. Der Schlenzer des Einwechselspielers fiel auf das Dach des FSV-Tores (81.). Es war Arminias einzige Chance nach der Halbzeit, an der Artur Wichniarek nicht beteiligt war. Grund genug für Thomas von Heesen, seiner besten Offensivkraft ein Kompliment auszusprechen: »Artur hat gut gespielt. Er hat unser System immer mehr verinnerlicht.«

Artikel vom 23.10.2006