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Spanien-Tournee beflügelt
die Musiker der NWD

Erfolgreicher Start - Pianist Fabio Bidini begeistert

Von Hartmut Horstmann
Herford/Valencia/Alicante (WB). Anerkennend klopft der Konzertbesucher dem deutschen Gast auf die Schulter. Er reise bestimmt mit dem Orchester, vermutet der Spanier - und fügt hinzu: »Very good!« Das Konzert der NWD in Murcia hat den etwa 60-Jährigen begeistert - wie die anderen 1300 Zuhörer auch.

1000 Klassik-Fans in Valencia, 1300 in Murcia, 850 in Alicante: Hinsichtlich der Besucherzahlen können die Verantwortlichen der Nordwestdeutschen Philharmonie mit dem Start der Spanien-Tournee zufrieden sein. Und auch die Agentur, die das OWL-Orchester für die Konzertreise verpflichtet hat, äußert sich sehr positiv.
Sonne, Strand und Tapas: Die Assoziationen, die deutsche Urlauber mit Spanien verbinden, treffen für das Tourneeleben nur bedingt zu. Zwar liegen die Oktober-Temperaturen im badefähigen Bereich, doch bestimmen Busfahrten, Proben und Konzerte den Ablauf der meisten Tage. Trotz der Zusatzbelastung zum normalen Orchesterbetrieb sieht der Posaunist Manfred Dunst vor allem die positiven Effekte: »Die Reisen schweißen zusammen.« Solofagottist Ulrich Rühl spricht von einer Herausforderung: »Das Orchester wird immer wieder neu beflügelt.«
Und dann ist da noch der Herforder Gast-Pianist Fabio Bidini, der die spanischen Zuhörer bei jedem Konzert begeistert. Saint-Saens, Beethoven: Zum musikalischen Genuss kommt das optische Erlebnis Bidini. Fast hat es den Anschein, als spiele er nicht selbst, sondern agiere als Medium, beseelt vom Geiste guter Musik.
Keine Frage: Mit ihrer Tournee bis zum 27. Oktober erweist sich die NWD als inspirierter Kulturbotschafter. Das mit den Auslandsreisen gewonnene Renommee macht sich laut Intendant Andreas Kuntze auch in Deutschland bezahlt. Für viele Veranstalter würde die NWD wegen der internationalen Konzerte interessant.

Artikel vom 21.10.2006