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Adlerrochen springt auf Yacht und sticht zu

6,35 Zentimeter langer Stachel drang einem 81-jährigen Amerikaner ins Herz - Lebensgefahr

Die frühere Miss Großbritannien Nicola Jolly bewundert im Aquarium einen Adlerrochen.
Miami (dpa). Ein 81-jähriger US-Amerikaner schwebt nach dem Stich eines Adlerrochens ins Herz in Lebensgefahr. Der 6,35 Zentimeter lange Stachel des Rochens sei bei zwei achtstündigen Notoperationen im Broward General Medical Center in Florida entfernt worden, hieß es. Der ehemalige Unternehmer aus dem Bundesstaat Michigan befinde sich in kritischem, aber stabilem Zustand. »Sein Herz funktioniert gut, seine Lungen funktionieren, so Gott will, wird er überleben. Er kann froh sein, dass er noch am Leben ist«, sagte der behandelte Arzt Eugene Constantini.
Der Fall weist Ähnlichkeiten mit dem Tod des australischen Krokodiljägers Steve Irwin auf. Der beliebte Star von Fernsehserien starb am 4. September, nachdem ihm - wie berichtet - bei Unterwasseraufnahmen am Great Barrier Reef ein Stachelrochen mitten ins Herz gestochen hatte.
Der Amerikaner James Bertakis war mit einer Yacht an der Küste vor Lighthouse Point nördlich von Miami unterwegs, als der ein Meter lange Rochen aus dem Wasser sprang, auf dem Bootsboden entlang schlidderte und dann mit ihm in Kontakt kam. Nach Angaben von Familienmitgliedern versuchte der 81-Jährige, das Tier von sich zu stoßen. Der Rochen habe dann mit seinem Giftstachel zugestoßen. Bertakis habe vor Schmerz geschrien und geblutet.Nach übereinstimmenden Angaben mehrerer US-Medien steuerte der 81-Jährige danach selbst das Boot zurück zu seinem an einem Kanal gelegenen Haus und rief den Notruf 911. Beim Eintreffen der Ärzte habe Bertakis atmend und noch bei Bewusstsein am Boden gelegen. Bei der Notoperation stellten die Ärzte fest, dass der Stachel in die linke Herzhälfte eingedrungen sei. Der Stachel sei dann entfernt worden.
Der Meeresbiologe Robert Cowen von der Universität Miami sagte, dass Rochen an der Küste von Florida nicht ungewöhnlich seien, aber sich nur selten dem Menschen näherten. Rochen würden gewöhnlicherweise nur zustechen, falls sie sich angegriffen fühlten oder berührt würden.

Artikel vom 21.10.2006