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An Abschied nie gedacht

James Last kommt mit großem Orchester auch nach Halle

Frankfurt (dpa). Mit 77 Jahren soll noch lange nicht Schluss sein für James Last. Seit mehr als 40 Jahren ist der Bandleader, Komponist und Arrangeur weltweit erfolgreich - und denkt nicht ans Aufhören.

»Ich habe den Begriff Abschied nie benutzt«, sagt Last und relativiert damit die verbreitete Vermutung, seine Konzertreise »The LAST Tour 2006«, die am Freitag in Hof (Bayern) startete, sei die letzte seiner Karriere. Zwar werden seine Fans auf Tourneen in der gewohnten Form wohl künftig verzichten müssen. Doch Ruhestand soll das nicht bedeuten, wie Last versichert.
Nach überstandener Krebserkrankung betont der Entertainer: »Ich fühle mich großartig, besser als vor 20 Jahren.« Als Grund für seine körperliche und geistige Fitness nennt der Golfer, der seit einigen Jahren abwechselnd in Hamburg und Florida lebt, »viel Sport und meine junge Frau«.
Weniger gut als um ihn selbst steht es nach Ansicht von Last um die Musikindustrie. Es werde immer schwieriger, den für seine Tourneen erforderlichen Riesenapparat mit jeweils gut 40 Leuten zu unterhalten. »Vom Fernsehen gibt es keine Unterstützung mehr, die Plattenindustrie ist am Boden, da ist so etwas schwer zu finanzieren.« Qualitative Abstriche sind für den Perfektionisten Last, der weltweit mehr als 80 Millionen Tonträger verkauft hat, keine Lösung: »Mein Publikum erwartet echte Streicher, da kann ich nicht einfach Synthesizer auf die Bühne stellen.« Für seine Europa-Tour mit 31 Konzerten, die ihn am 29. Oktober auch ins Gerry Weber Stadion (Halle/Kreis Gütersloh/Karten: www.westfalen-blatt.de) führen wird, verspricht Last denn auch musikalische und technische Meisterleistungen.
Der Meister der »Happy Music« sieht sich als glücklichen Menschen: »Das Positive überwiegt.« An dem Image des selbst ernannten »Gentleman of Music« kratzt Last ein wenig in seiner soeben erschienenen Autobiografie »Mein Leben«. Darin gewährt er Einblicke in Privates und schildert Alkoholexzesse, finanzielle Pleiten und außereheliche Eskapaden.
www.jameslast.com

Artikel vom 21.10.2006