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Nils Döring erlebt in kurzer Zeit alles

Nach drei unglücklichen Szenen bei Premiere am Ende doch ganz stolz

Essen (WB/MR). Er schoss zwar kein Tor, war aber trotzdem der »Spieler des Spiels«: Nils Döring, zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an dabei, setzte das Signal zur Aufholjagd, wurde dann elfmeterreif gelegt und verursachte im Gegenzug selbst noch einen Strafstoß.
»Das waren die erlebnisreichsten 15 Minuten in meinem Leben als Fußballspieler«, fasste der 26 Jahre alte Paderborner die drei Szenen zusammen.
Doch der Reihe nach. Direkt nach Wiederanpfiff sorgte der Innenverteidiger für den Weckruf. Nach einem Freistoß von Erwin Koen (46.) knallte Döring den Ball an die Unterkante der Latte. Paderborns beste Möglichkeit bis dato und der Beginn einer ganz starken zweiten Hälfte.
Nach einer Stunde stand Döring schon wieder im Mittelpunkt. Der eingewechselte Arie van Lent zog den Ex-Siegener nach einer Koen-Ecke zu Boden. Doch Schiedsrichter Manuel Gräfe pfiff nicht. »Von der Bank aus konnte ich sehen, wie Nils zu Boden gezogen wurde«, wetterte SCP-Trainer Roland Seitz. Auch Döring selbst war sich hinterher sicher: »Ich wäre völlig frei zum Kopfball gekommen, es hätte ein ganz klarer Strafstoß sein müssen.«
Den gab Gräfe nicht, dafür zeigte er aber 60 Sekunden später auf den Punkt. Im direkten Konter zupfte Döring seinen Gegenspieler Holger Wehlage am Trikot, der fiel, und Gräfe pfiff. »Ich habe Wehlage nicht gesehen, er stand in meinem Rücken. Sonst hätte ich die Situation anders klären können«, meinte Döring, der zugab: »Das war ein klarer Elfer, der auf meine Kappe geht.«
Sechs Minuten vor dem Ende musste Döring das Feld räumen, Trainer Seitz brachte mit Dion Esajas noch einen Stürmer, leitete damit die Wende ein und machte Döring glücklich: »Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft.«

Artikel vom 23.10.2006