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Leo Kirch feiert 80. Geburtstag.

Ackermann angezeigt

Kirch wittert Untreue

Frankfurt (Reuters). Nach einer Anzeige Leo Kirchs gegen Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wegen millionenschwerer Zahlungen an einen Ex-Vorstand prüft die Staatsanwaltschaft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens.

Kirch wirft Ackermann vor, mit einer Abfindung in Höhe von 17,6 Millionen Euro für den bis Mai amtierenden Deutsche-Bank-Finanzvorstand Clemens Börsig gegen das Aktienrecht verstoßen und sich der Untreue schuldig gemacht zu haben. Kirch liegt seit Jahren mit der Deutschen Bank im Clinch. Der ehemalige Medienmogul wirft der Bank vor, seinen Konzern absichtlich in den Ruin getrieben zu haben, um anschließend von der Zerlegung zu profitieren. Die Strafanzeige kommt für Ackermann zur Unzeit, da er sich ab Donnerstag kommender Woche zusammen mit fünf weiteren Angeklagten erneut im Mannesmann-Prozess verantworten muss.
Ackermann wies die Vorwürfe Kirchs über seinen Anwalt zurück. »Die Strafanzeige entbehrt jeglicher Grundlage«, erklärte sein Anwalt Eberhard Kempf. Während sich Ackermann auf den Mannesmann-Prozess vorbereitet, feiert Kirch an diesem Samstag seinen 80. Geburtstag. Kirch hadere nicht mit dem Schicksal, heißt es in seinem Umfeld. Als sich der Konkurs seines Medien-Unternehmens (Sat.1, ProSieben) abzeichnete, soll der Katholik Kirch lakonisch gesagt haben: »Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen.«

Artikel vom 21.10.2006