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Panama stimmt über Kanalerweiterung ab

Mehrheit für den Bau des 4,2 Milliarden Euro teuren Schleusensystems erwartet


Panama-Stadt (dpa). Die Bevölkerung Panamas hat gestern über den umstrittenen Ausbau des Panama-Kanals abgestimmt. Das 4,2 Milliarden Euro teure Projekt soll künftig auch modernen Ozeanriesen die Durchfahrt vom Pazifik zum Atlantik ermöglichen. In letzten Umfragen hatten sich mehr als 70 Prozent der 2,1 Millionen Stimmberechtigten für die Erweiterung ausgesprochen. Erste aussagekräftige Ergebnisse des Referendums werden heute erwartet.
Befürworter und Gegner des Vorhabens forderten die Bürger des mittelamerikanischen Landes gestern auf, an dem Referendum teilzunehmen. Präsident Martin Torrijos hält die Erweiterung für unabdingbar, weil der alte Kanal dem zunehmenden Schiffsverkehr nicht mehr gewachsen ist. Ohne die Erweiterung werde Panamas Wirtschaft Schaden nehmen. Gegen das Projekt haben sich zahlreiche Vertreter von Verbänden, der Kirchen und anderer Organisationen ausgesprochen. Vor allem die Armen befürchten, dass der Kanal ihnen nur wirtschaftliche Nachteile bringen werde.
Wenn die Abstimmung positiv ausgeht, wird die 1914 in Betrieb genommene, 80 Kilometer lange Wasserstraße durch ein drittes Schleusensystem erweitert, das in der Lage ist, Frachtschiffe mit mehr als 10 000 Containern aufzunehmen. Die derzeitigen Schleusen fassen Frachter mit maximal 4600 Containern. Außerdem soll die Erweiterung die Durchfahrt durch den Isthmus beschleunigen.

Artikel vom 23.10.2006