Bielefeld (uko). Das Landgericht Bielefeld hat einen erst 16 Jahre jungen Bielefelder wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes zu 21 Monaten Bewährungsstrafe verurteilt. Das Opfer des Schülers war seine zu Beginn der Taten erst sechsjährige Schwester. Acht Fälle listete die Anklage der Staatsanwaltschaft im Zeitraum von Mitte 2004 bis Ende 2005 auf. Zu Beginn jener Zeit war der Täter selbst erst 14 Jahre alt. Der Missbrauch war offenkundig geworden, als sich das Opfer einem anderen Geschwisterkind anvertraut hatte. Der junge Täter hatte die Übergriffe auf seine Schwester danach unumwunden gestanden. Dass er indes seinem Opfer auch gedroht hatte, verheimlichte und leugnete er. In der gestrigen Hauptverhandlung vor der 3. Strafkammer sagte das kleine Mädchen nun als Zeugin, ihr Bruder habe angekündigt, sie werde in ein Heim gesteckt, sofern sie etwas von seinen Taten erzähle. Der Junge befindet sich derzeit in der Jugendpsychiatrie in Hamm. Eine Betreuerin erklärte den Richtern, die Motivation zu den Taten beruhe weniger auf sexuellen als auf Machtinteressen des Täters. Im übrigen habe sich der Schüler offensichtlich von seinen Eltern vernachlässigt gefühlt. Die Familie ist durch die Vorfälle nachhaltig zerstört. Das Gericht gab dem Angeklagten als Bewährungsauflage eine Therapieweisung auf. Das Urteil ist rechtskräftig.
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