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Wellhöner soll das
Wunder schaffen

Fußball-Landesliga: »Nicht vom Abstieg reden«

Von Sebastian Picht
und Moritz Winde
Kirchlengern (VZ). Rainer Wellhöner ist neuer Trainer des Fußball-Landesligisten VfL Klosterbauerschaft. »Die Entscheidung über die Nachfolge haben wir uns nicht leicht gemacht«, sagte der zweite Vorsitzende Lothar Bekemeier gestern auf Anfrage der BÜNDER ZEITUNG. »Mehrere Kandidaten standen zur Auswahl.«

»Fachlich ist er ein kompetenter Mann. Es ist die beste Lösung.« Schließlich kennt Wellhöner die Verhältnisse am Kattenbusch bereits und sieht auch die derzeitige Situation noch nicht zu dramatisch. »Wir haben noch 21 Spiele vor uns und wer da jetzt schon vom Abstieg redet, ist sicher fehl am Platz«, sagte der neue Coach, der sich auf seine Aufgabe beim VfL freut und zunächst Schadensbegrenzung betreiben will. Die Tatsache, dass Rainer Wellhöner mit »Kloster« am Sonntag gleich zum Primus FC Bad Oeynhausen muss, sieht der »Feuerwehrmann« als Chance an. »Das ist das Beste, was einer Mannschaft mit neuem Trainer passieren kann«, findet der Übungsleiter. »Viel besser als ein Kellerduell zum Beispiel gegen den Bünder SV.« So habe man nichts zu verlieren.
»Trotz der schweren Lage, wollen wir versuchen, bis Weihnachten den einen oder anderen Punkt zu holen«, so das vorderste Ziel des Herforders. Während Rainer Wellhöner den Vorstand noch aus den alten Zeiten vor zehn Jahren gut kennt - insbesondere Dieter Schröder, der den Kontakt wieder herstellte - ist ihm die Mannschaft weitestgehend unbekannt: »Die Vorstandscrew kenne ich noch gut. Bis auf Lars Mettenbrink, Marcel Moßwinkel und Kai Schierholz sind mir die Spieler jedoch fremd.« Noch keinerlei Gedanken hat sich der Club darüber gemacht, ob und wie er in der Winterpause personell nachrüsten wird. »Das muss alles in Ruhe besprochen werden«, erklärte Lothar Bekemeier.
»Dienstagabend bin ich völlig unbedarft zum Training gefahren«, erklärte Kapitän Marcel Moßwinkel gestern, »als die Mannschaft dann zu einem Gespräch mit dem Vorstand gebeten wurde und er uns mitgeteilt hat, dass ÝIckeÜ von seiner Arbeit befreit wurde, war ich erst einmal baff.« Denn am Sonntag habe sich das Team noch mehrheitlich für den Coach ausgesprochen. Die Führungsriege hat sich dennoch anders entschieden. »Sie werden sich die Entscheidung nicht leicht gemacht haben und sie länger überdacht haben«, meint der 28-Jährige. »Ich bin geteilter Meinung, da auch ich für Fuhrberg gestimmt habe. Hoffentlich geht nun ein Ruck durchs Team.« Für die Fuhrberg-Kritiker in der Mannschaft gebe es nun keine Ausreden mehr. Auch Spieler Marcel Moßwinkel sucht die Schuld für die sportliche Talfahrt des Tabellenletzten nicht ausschließlich beim Trainer: »Vorstand, Trainer und Team haben zu gleichen Teilen die Verantwortung für das sportliche Abschneiden.«

Artikel vom 20.10.2006