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Menschen in
unserer Stadt
Gabi Westheide
Käsefachverkäuferin

Händeringend hat der Chef ein leerstehendes Geschäft gesucht. Und wer hat's gefunden? Die Gabi! »Ich musste eine ganze Weile Ausschau halten, bis etwas Passendes dabei war«, erzählt Gabi Westheide, und jetzt ist nicht nur der Käsekenner Freddy Reefman zufrieden - auch die Bielefelder, die würzigen Gouda, kräftigen Rocquefort und aromatischen Comté schätzen, werden jubeln, denn an der Hagenbruchstraße (neben dem Semmelkrug«) eröffnet heute »Die Käsetrage«.
Als der Marktkauf (Lisztstraße) umzog, war's erst einmal aus mit der Herrlichkeit aus Kuh- und Schafs- und Ziegenmilch, aber jetzt freuen sich Gabi Westheide und ihre beiden Kolleginnen Renate Drewes und Helga Engel wieder auf Kunden mit verwöhntem Gaumen. »Wir führen Sorten, die es sonst nirgends in der Stadt gibt; manche sind in ganz Deutschland kaum zu finden.« Ganz neu ist der Leonardo aus Holland, grasgrün wie Italiens Kräuter lockt der Basiron, ein Pesto-Gouda, und wer vom bergblumigen Marechal kostet, schließt verzückt die Augen. Natürlich bereitet Gabi Westheide in der an den Verkaufsraum grenzenden Küche jeden Tag sahnigen Frischkäse zu. Mit Schalotten. Mit Lauch. Mit Paprika. Und, und, und . . .
Weil der Chef regelmäßig die Pariser Markthallen besucht, wo es Erlesenes zu entdecken gilt, kann Gabi Westheide sogar individuelle Kundenwünsche erfüllen: »Wer im Urlaub in Frankreich eine Käsesorte kennengelernt hat, die er seinen Freunden nicht vorenthalten möchte, wird innerhalb einer Woche von der ÝKäsetrageÜ beliefert.«
Die 44-Jährige aus Sieker freut sich auf das Gespräch mit den Connaisseuren, denen angesichts der fast 150 Sorten von Albray bis Ziegenkäse die Augen übergehen dürften. »Im Rahmen einer Sonderaktion wollen wir einmal Rohmilchbutter mit Meersalz anbieten, und bald soll es in der ÝKäsetrageÜ auch belegte Brötchen geben.« Wer seine Gäste delikat bewirtet, rundet das Diner mit einer nach Wunsch zusammengestellten Käseplatte ab.
Und privat? Da gehört die ganze Liebe der zweifachen Mutter der Arminia. »Ich habe eine Dauerkarte und schaue auch beim Training zu.« Wo fiebert sie denn mit? »Na, in Block 3, dort, wo die wahren Fans jubeln!«Matthias Meyer zur Heyde

Artikel vom 20.10.2006