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Sogar Sorgenkinder
können wieder lächeln

Mittelstandsumfrage der Volksbank Gütersloh

Kreis Gütersloh (rec). Das Sorgenkind startet durch. Vier Jahre lang steuerte das Bau- und Ausbaugewerbe eher pessimistische Prognosen zur Mittelstandsumfrage der Volksbank Gütersloh bei. Diesmal sehen die Baufirmen die Zukunft am rosigsten.

Solch optimistische Werte wie diesmal hatte die Volksbank zuletzt vor 15 Jahren ermittelt. Vorneweg die Baubranche. Mehr als zwei Drittel dieser Firmen beurteilt die aktuelle Geschäftssituation als gut oder sehr gut. 45 Prozent der Betriebe gehen von einer weiteren Belebung ihrer Geschäfte in den kommenden Monaten aus.
Insgesamt antworteten 263 Unternehmen auf die Fragen ihrer Hausbank. Sie stammen aus dem verarbeitenden Gewerbe (31 Prozent), aus der Dienstleistung (30 Prozent), aus Handel (22 Prozent) und Bau (17 Prozent). Mehr als zwei Drittel der beteiligten Unternehmen weisen einen Umsatz von bis zu fünf Millionen Euro aus; sie beschäftigen maximal 20 Mitarbeiter. »Unsere Umfrage konzentriert sich also stark auf den Mittelstand,« sagte Heinz-Hermann Vollmer, der die Resultate gestern gemeinsam mit Vorstandskollegen Thomas Sterthoff und Firmenkundenberater Ralf Reckmeyer der Presse präsentierte.
Gute Laune bedeutet nicht automatisch gute Geschäfte. Doch auch in dieser Hinsicht sind die Betriebe optimistisch. Nur drei Prozent aller Befragten rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage. 58 Prozent gehen von unverändert guten Geschäften aus, 39 Prozent sogar von einer Verbesserung. Die meisten Unternehmen wollen auch investieren. 59 Prozent kündigen an, ihr Investitionsniveau zu halten, 31 Prozent wollen es sogar steigern (siehe Grafik). Neben Ersatzbeschaffungen (68 Prozent) stehen dabei auch Produktionserweiterungen (24 Prozent) auf der Wunschliste. »Die Unternehmen investieren auch zunehmend in die Qualifikation ihrer Mitarbeiter. Nach Jahren des Personalabbaus rückt nun die Qualität der Belegschaft in den Blick,« stellte Ralf Reckmeyer fest.
47 Prozent der Unternehmen wollen die Investitionen aus ihren Kassenzuflüssen (»cash flow«) heraus finanzieren. Immer stärkere Bedeutung gewinnt das Leasing von Fuhrparks oder der Computerausstattung. »Damit schonen die Firmen ihr Eigenkapital,« erläuterte Thomas Sterthoff. Kein Aufschwung ohne dunkle Wolken: vor allem der Handel fürchte die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung.

Artikel vom 20.10.2006