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Der »süße Sieg«
des Normann Stadler

Ironman auf Hawaii: starke Zeit von Ingmar Lundström

Kona/Hawaii (WB/dpa). Die rechte Hand zur Siegerfaust geballt, in der linken eine Deutschlandfahne und um den Mund sein schönstes Siegerlächeln: Für Normann Stadler ging beim Ironman-Klassiker auf Hawaii der große Traum vom zweiten Sieg auf der Pazifikinsel nach 2004 in Erfüllung.

Der Mannheimer benötigte für 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen 8:11:56 Stunden und sicherte sich neben dem Weltmeistertitel auch die Siegprämie von 100 000 Dollar. Es war der dritte deutsche Sieg in Serie.
Hinter Stadler kam der Australier Chris McCormack (8:13:07) als Zweiter ins Ziel auf Big Island. Vorjahressieger Faris Al-Sultan (8:19:04) belegte den 3. Rang und rundete damit das glänzende deutsche Ergebnis unter 1800 Startern ab. Die Australierin Michellie Jones (9:18:31) bestimmte das Frauen-Rennen und sicherte sich beim zweiten Start auf Hawaii den ersten Sieg. Sie hatteim Ziel einen Vorsprung von gut fünfeinhalb Minuten Desiree Ficker (USA).
Die deutschen Athletinnen hatten in Abwesenheit von Europameisterin Andrea Brede aus Köln mit dem Ausgang nichts zu tun. Als beste Deutsche kam die Heidelbergerin Katja Schumacher (10:14:04) auf Rang 31 ins Ziel. Vor zwei Jahren hatte die Braunschweigerin Nina Kraft als erste Deutsche den Hawaii-Klassiker zwar gewonnen, war aber des Epo-Dopings überführt worden.
»Ich bin überglücklich. Dieser Sieg ist süßer als süß. Ich habe gezeigt, dass mein Erfolg vor zwei Jahren keine einmalige Sache war«, sagte Stadler im Ziel, wo er erst einmal seine Lebensgefährtin Sarah umarmte. Danach empfing er seinen größten Konkurrenten McCormack mit einer Verbeugung und fiel dann dem Münchner Al-Sultan um den Hals. Der Titelverteidiger feierte seinen dritten Rang und damit seine vierte Top-Ten-Platzierung auf Hawaii in Serie auf bajuwarische Art mit der fliegenden Fahne des Freistaates Bayern in den Händen.
Für Stadler lief beim prestigeträchtigsten Ironman der Welt von Beginn an alles nach Plan. Der 33-Jährige kam nach dem Schwimmen überraschend mit der Spitzengruppe aus dem Wasser. »Ich habe im Vorfeld viel an meiner Schwimmform gearbeitet. Das hat sich ausgezahlt. Ich hatte ein perfektes Schwimmen«, sagte Stadler, der im Vorjahr nach zwei Reifenpannen noch hatte aufgeben müssen. Auf der Radstrecke durch die Lavafelder untermauerte der Mannheimer einmal mehr seine Ausnahmestellung. Dennoch musste er am Ende des Marathons noch einmal um den Sieg bangen. McCormack verkürzte den Abstand beim Laufen von Kilometer zu Kilometer. Doch Stadler zeigte Kämpfer-Qualitäten und verteidigte seinen Vorsprung.
Ingmar Lundström vom TSVE 1890 Bielefeld verfehlte zwar sein Ziel, eine zweistellige Platzierung zu erreichen; gleichwohl durfte der »Ironman« mit 9:30:58 Stunden zufrieden sein. Nach dem Schwimmen (1:02:25 Std., Rang 255) arbeitete er sich kontinuierlich nach vorn. Für die 180 Radkilometer benötigte er 5:04:57 Stunden (233.). Seine Marathonzeit von 3:18:32 Stunden hievte den Isselhorster schließlich noch auf Position 151 (33. der Altersklasse 30-34). Mit der Urlaubswoche auf Maui wird Hawaii spätestens ab heute zum Paradies für Ingmar und Katrin Lundström.
Weitere Ergebnisse von Teilnehmern aus Ostwestfalen: Christoph Rahmann (Marienfeld/9:55:57), Wolfgang Ermeling (Verl/10:04:22), Dirk Wölk (Bünde/10:19:44), Heiko Klein (Herford/10:51:51), Jürgen Klitzke (Bielefeld/15:43:04).

Artikel vom 23.10.2006