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»GmbH« Kirche
hat Hoffnung

Gespräche zu Zukunft der Gemeinde

Steinhagen (anb). Die Kirche wird ärmer und kleiner - so bringt Landeskirchenrat i.R. Gerhard Senn die düsteren Zukunftsaussichten auf den Punkt. Doch wie soll, wie kann sich eine Gemeinde darauf einstellen? Eine Frage, die das Steinhagener Presbyterium im Rahmen einer Gesprächsreihe mit der Gemeinde erörtern will.

Das Steueraufkommen sinkt drastisch, die Zahl der Gemeindeglieder geht in der Ev. Kirche Deutschlands bis 2030 um voraussichtlich 30 Prozent zurück: »Wir brauchen ein neues Konzept«, sagt Pfarrer Lothar Becker, der mit seinem Kollegen Heinz-Jürgen Luckau und Landeskirchenrat i.R. Gerhard Senn federführend die vier Abende von Mittwoch, 25. Oktober bis 15. November, im Bonhoeffer-Haus (Beginn jeweils um 20 Uhr) und den Abschluss am 22. November in der Dorfkirche geplant hat. Doch: »Veränderung fällt Kirche schwer, schließlich sind die Strukturen wie Gemeinden, das Pfarramt, die Amtshandlungen, der Gottesdienst seit 500 Jahren die gleichen«, so Gerhard Senn. Nun werde alles hinterfragt und die Gemeinde ganz bewusst in den Prozess der Veränderungen einbezogen - »Evangelische Kirchengemeinde Steinhagen auf dem Weg in die Zukunft«, heißt denn auch der Titel der ganzen Reihe.
»Wir sind reich. Wir haben neben 60 hauptamtlichen 350 ehrenamtliche Mitarbeiter, einen guten Gebäudebestand und können jetzt noch in Ruhe die Weichen stellen«, so Becker. Eine GmbH, »eine Gemeinde mit besonderer Hoffnung«, so bezeichnet er die Ev. Kirche in Steinhagen gerne. Als deren Schwerpunkte formuliert er auch für die Zukunft die Verkündigung und Weitergabe des Glaubens, die Seelsorge, die Diakonie, die Kinder- und Jugendarbeit und die Kirchenmusik.

Artikel vom 20.10.2006