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Öfter mal ein Päuschen. . .

Förderverein der Waldbauern stellt vier neue Bänke auf

Von Julia Kleinschmidt
Lübbecke (WB). Wer im Wald spazieren geht, der legt sicher auch ab und zu gern ein Päuschen ein. Das gilt auch in Lübbecke, laden doch rund um die Stadt am Wiehen etwa 23 Kilometer befestigte Wege dazu ein. Auf vier neuen Bänken können Wanderer und Sportler jetzt eine Rast einlegen.

Finanziert wurden die vier Bänke aus Eichenholz durch den Förderverein der Waldbauern im Lübbecker Land. Darauf weisen auch die Schilder an den Sitzgelegenheiten hin. Zweie stehen übrigens im Waldgebiet östlich, zwei westlich der Bundesstraße 239.
Hintergrund: Seit etwa zwei Jahren sind die Organisatoren von öffentlichen Sportwettbewerben im Wald, für die ein Startgeld erhoben wird - zum Beispiel der Wartturmlauf - dazu verpflichtet, pro Teilnehmer einen bestimmten »Obolus« zu entrichten. Dies geschieht im Rahmen eines so genannten »Gestattungsvertrages« mit den Waldeigentümern, vor Ort konkret zum Beispiel mit dem Forstbetriebsverband (FBV) in Lübbecke. Im Rahmen dieses Vertrages werde auch die Verkehrssicherungspflicht auf die Veranstalter übertragen.
Vielen Nutzern sei oft nicht bewusst, dass sich die Waldwege in Privatbesitz befinden, erklärten dazu Dietrich von der Recke vom Vorstand des FBV und Revierförster Jürgen Rolfs gemeinsam mit Bürgermeisterin Susanne Lindemann beim Ortstermin auf dem Rundwanderweg Krankenhaus - Schützenstraße, wo sich eine der neuen Bänke befindet. Und die Besitzer seien natürlich auch für die Unterhaltung der Wege zuständig. »Allein im Jahr 2005 betrugen die Wegebaukosten zum Beispiel 8 500 Euro«, so von der Recke. Doch dieser »Obolus« gehe nicht direkt an den Forstbetriebsverband, sondern als Spende an den Förderverein der Waldbauern, der dem Waldbauernverband, Bezirksgruppe Altkreis Lübbecke entspringt. Neuer Vorsitzender ist Gerhard Casellato.
Und der Förderverein hat jetzt aus dem Erlös (knapp 600 Euro) der letzten drei entsprechenden Veranstaltungen - Mountainbike-Wettbewerb, Wartturmlauf und Orientierungslauf - die neuen Eichen-Bänke finanziert. »Deren Lebensdauer beträgt sicher 20 Jahre«, sagt Frank Dedering von der Euwatec, deren Beschäftigte die vier Bänke an ihren Plätzen aufgestellt haben.
Nach Auskunft von Revierförster Jürgen Rolfs hat die Nachfrage nach Brennholz wieder angezogen, entsprechend seien auch die Preise gestiegen. Beim Holz zum Selbstholen liege der Preis für einen Raummeter Nadelholz derzeit bei fünf Euro, bei Laubholz bei 20 Euro. Das habe mit dem unterschiedlichen Zeitaufwand zum einen, aber auch mit dem unterschiedlichen Heizwert zu tun.
Vor Ort könne man allerdings nur 70 Prozent der möglichen Ernte einfahren. Das habe auch mit der so genannten »Kleinstwaldstruktur« zu tun, also mit der Vielzahl der Eigentümer, die nur einen kleinen Waldbereich besitzen.

Artikel vom 20.10.2006